Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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SPD - Hamburger Programm

Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#98
Russland, China und Indien sind für uns Zukunftsmärkte.
#99
Mit ihrem Eintritt in den Weltmarkt aber steigt auch die Zahl von Arbeitskräften enorm, die im Rahmen der globalen Arbeitsteilung verfügbar sind.
#100
Die Konkurrenz wird härter.
#101
Deutschland zählt dank der Stärke seiner Industrie zu den Gewinnern der Globalisierung.
#102
Aber nicht jeder in unserem Land hat gewonnen.
#103
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben, wie selbst florierende Unternehmen verlagert werden.
#104
Anonyme Fondsmanager kaufen und verkaufen Firmen wie Händler ihre Ware auf dem Großmarkt.
#105
Unsere Arbeitsgesellschaft befindet sich in einem tief greifenden Wandel.
#106
Das Tempo der Innovationen steigt und die Vielfalt der Beschäftigungsformen nimmt zu.
#107
Qualifikation und Wissen werden immer wichtiger.
#108
Neue kreative Berufe entstehen.
#109
Das traditionelle Normalarbeitsverhältnis – unbefristet und mit geregelten Arbeitszeiten – verliert an Bedeutung.
#110
Das Arbeitsleben vieler Menschen ist von einem Wechsel zwischen abhängiger Beschäftigung, Nichterwerbstätigkeit, Phasen der Familienarbeit und Selbstständigkeit bestimmt.
#111
Diese Veränderungen, nicht selten als Zwang erlebt, können Menschen überfordern und ängstigen.
#112
Viele fürchten, abgehängt, vernachlässigt oder gar vergessen zu werden, auch von der Politik.
#113
Wer gering qualifiziert oder nicht mehr jung ist, wird oft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.
#114
Frauen haben selbst mit den besten Bildungsabschlüssen noch längst nicht den gleichen Zugang zu beruflichem Aufstieg und zu existenzsichernder Arbeit.
#115
Wer Arbeit hat, sieht seine Lebensqualität häufig durch steigenden Druck, härtere Konkurrenz und die Anforderung bedroht, immer verfügbar zu sein.
#116
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben Sozialdemokratie, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Bundesrepublik große Fortschritte erstritten.
#117
Nie zuvor konnten so viele Menschen am kulturellen, sozialen und politischen Leben teilnehmen.
#118
Die soziale Absicherung hat ein hohes Niveau erreicht.
#119
Der ungezügelte globale Kapitalismus gefährdet diese Erfolge.
#120
Armut nimmt wieder zu und die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich weiter, auch in Deutschland.
#121
Nicht jede und jeder kann durch eigene Arbeit den eigenen Lebensunterhalt bestreiten.
#122
Dies gilt besonders für viele Menschen in den neuen Bundesländern.
#123
Viele Einwandererfamilien und Alleinerziehende haben hart zu kämpfen, wenn ihre Kinder eine Chance bekommen sollen.
#124
Manche leben schon in dritter Generation von Sozialhilfe.
#125
Armsein vererbt sich nicht zuletzt deshalb, weil in Deutschland stärker als anderswo die Bildung von der Herkunft bestimmt wird.
#126
Sozialer Aufstieg ist noch immer nicht für alle gleichermaßen erreichbar.
#127
Auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern ist unsere Gesellschaft weit vorangekommen.
#128
Doch die alte Rollenverteilung ist noch immer nicht überwunden.


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