Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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SPD - Hamburger Programm

Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#223
Unser Verständnis der Grundwerte bewahrt uns davor, Freiheit auf die Freiheit des Marktes, Gerechtigkeit auf den Rechtsstaat, Solidarität auf Armenfürsorge zu reduzieren.
#224
Freiheit bedeutet die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben.
#225
Jeder Mensch ist zur Freiheit berufen und befähigt.
#226
Ob er dieser Berufung entsprechend leben kann, entscheidet sich in der Gesellschaft.
#227
Er muss frei sein von entwürdigenden Abhängigkeiten, von Not und von Furcht, und er muss die Chance haben, seine Fähigkeiten zu entfalten und in Gesellschaft und Politik verantwortlich mitzuwirken.
#228
Nur wer sich sozial ausreichend gesichert weiß, kann seine Freiheit nutzen.
#229
Die Freiheit des Einzelnen endet, wo sie die Freiheit des Anderen verletzt.
#230
Wer anderen Unfreiheit zumutet, kann auf Dauer selbst nicht frei sein.
#231
Gerechtigkeit gründet in der gleichen Würde jedes Menschen.
#232
Sie bedeutet gleiche Freiheit und gleiche Lebenschancen, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht.
#233
Also meint Gerechtigkeit gleiche Teilhabe an Bildung, Arbeit, sozialer Sicherheit, Kultur und Demokratie, gleichen Zugang zu allen öffentlichen Gütern.
#234
Wo die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen die Gesellschaft teilt in solche, die über andere verfügen, und solche, über die verfügt wird, verstößt sie gegen die gleiche Freiheit und ist darum ungerecht.
#235
Daher erfordert Gerechtigkeit mehr Gleichheit in der Verteilung von Einkommen, Vermögen und Macht.
#236
Denn große Ungleichheiten in deren Verteilung gefährden die Gleichheit der Lebenschancen.
#237
Deswegen ist die soziale Demokratie notwendig.
#238
Gleiche Lebenschancen bedeuten nicht Gleichmacherei.
#239
Im Gegenteil: Sie bieten Raum für die Entfaltung individueller Neigungen und Fähigkeiten.
#240
Menschen sind und bleiben verschieden.
#241
Aber natürliche Ungleichheiten und soziale Herkünfte dürfen nicht zum sozialen Schicksal werden.
#242
Lebenswege dürfen nicht von vornherein festgelegt sein.
#243
Wir wenden uns gegen jede Form von Privilegien oder Benachteiligungen aufgrund der Herkunft, des Standes, der Hautfarbe, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Religion.
#244
Leistung muss anerkannt und respektiert werden.
#245
Gerecht ist eine der Leistung angemessene Verteilung von Einkommen und Vermögen.
#246
Eigentum verpflichtet: Wer überdurchschnittlich verdient, mehr Vermögen besitzt als andere, muss auch mehr zum Wohl der Gesellschaft beitragen.
#247
Solidarität bedeutet wechselseitige Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und Hilfe.
#248
Sie ist die Bereitschaft der Menschen, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen.
#249
Sie gilt zwischen Starken und Schwachen, zwischen Generationen, zwischen den Völkern.
#250
Solidarität schafft Macht zur Veränderung, das ist die Erfahrung der Arbeiterbewegung.
#251
Solidarität ist eine starke Kraft, die unsere Gesellschaft zusammenhält – in spontaner und individueller Hilfsbereitschaft, mit gemeinsamen Regeln und Organisationen, im Sozialstaat als politisch verbürgter und organisierter Solidarität.
#252
Demokratischer Sozialismus Unsere Geschichte ist geprägt von der Idee des demokratischen Sozialismus, einer Gesellschaft der Freien und Gleichen, in der unsere Grundwerte verwirklicht sind.
#253
Sie verlangt eine Ordnung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, in der die bürgerlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundrechte für alle Menschen garantiert sind, alle Menschen ein Leben ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt, also in sozialer und menschlicher Sicherheit führen können.


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