Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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SPD - Hamburger Programm

Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#55
Die Widersprüche der Globalisierung Die Welt wächst zusammen.
#56
Digitalisierte Medien und andere technische Neuerungen haben die Bedeutung von Raum und Zeit revolutioniert.
#57
Wir erleben zum ersten Mal in der Geschichte eine weltweite Arbeitsteilung, in die große Teile der Menschheit einbezogen sind.
#58
Die Globalisierung, die Öffnung von Grenzen und von Märkten, ist das Ergebnis nicht nur von technischen Innovationen, sondern auch von politischen Entscheidungen.
#59
Sie bietet die Chance, Hunger, Armut und Seuchen zu überwinden.
#60
Der Welthandel bringt vielen Menschen neue Arbeit und Wohlstand.
#61
Zugleich aber prägt den globalen Kapitalismus ein Mangel an Demokratie und Gerechtigkeit.
#62
So steht er dem Ziel einer freien und solidarischen Welt entgegen.
#63
Er verschärft alte Ungerechtigkeiten und schafft neue.
#64
Deshalb kämpfen wir für eine Politik, die im eigenen Land, in Europa und in der Welt eine soziale Antwort auf den globalen Kapitalismus formuliert.
#65
Der globale Kapitalismus häuft große Mengen an Kapital an, die aber nicht zwangsläufig neuen Wohlstand erzeugen.
#66
Entfesselte Finanzmärkte bringen Spekulation und Erwartungen hervor, die einer nachhaltigen und langfristig ausgerichteten Wirtschaftsweise entgegenstehen.
#67
Wo das einzige Ziel die schnelle und hohe Rendite ist, werden allzu oft Arbeitsplätze vernichtet und Innovationen verhindert.
#68
Kapital muss der Wertschöpfung und dem Wohlstand dienen.
#69
Mit der Globalisierung verschmilzt die Welt immer mehr zu einem einzigen Markt.
#70
Die wirtschaftliche Macht konzentriert sich in global agierenden Unternehmen, Banken und Fonds.
#71
Transnationale Unternehmen planen ihre Gewinnstrategien über alle Grenzen hinweg, sie unterlaufen demokratisch legitimierte Entscheidungen.
#72
Die Nationalstaaten, selbst die größten unter ihnen, drohen zu bloßen Standorten zu werden, die um Investitionen des globalen Kapitals konkurrieren.
#73
Daher müssen sich Nationalstaaten zusammenschließen und ihren Einfluss gemeinsam stärken.
#74
Europa hat diesen Weg eingeschlagen.
#75
Ein soziales Europa kann Vorbild auch für andere Teile der Welt werden.
#76
Nie zuvor verfügte die Welt über so viel Wissen.
#77
Der technische Fortschritt hat ein ungeheures Tempo erreicht.
#78
Schwere körperliche Arbeit kann ersetzt werden.
#79
Wir können Krankheiten besiegen, die lange als unheilbar galten.
#80
Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt.
#81
Aber das Wissen und andere öffentliche Güter kommen nicht allen Menschen zugute, weil sie zur käuflichen Ware werden.
#82
In vielen Ländern nimmt der Abstand zwischen Arm und Reich zu.
#83
Weltweit schreitet die Zerstörung der Natur voran.
#84
Wo Grenzen fallen, steigen die Chancen auf ein friedliches Miteinander der Völker und Kulturen.
#85
Im selben Maße, wie die Welt zusammenwächst, wird sie jedoch auch verwundbarer.


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