Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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LINKE - Programmatische Eckpunkte

Grundsatzprogramm vom 23.10.2011 PDF
#721
Die Erwerbsarbeit hat die spezifische Bedeutung, dass in ihr die Einkommen erwirtschaftet und die Güter und Dienstleistungen produziert werden, die gekauft werden können.
#722
Die Weiterentwicklung der Produktivkräfte erfolgt überwiegend im Bereich der Erwerbsarbeit.
#723
Gute Erwerbsarbeit fördert die eigenen Stärken, schöpft Potenziale und eröffnet Perspektiven zur persönlichen und beruflichen Verwirklichung.
#724
Gute Arbeit ist vereinbar mit Familie und sozialem Leben.
#725
Voraussetzungen für gute Erwerbsarbeit sind: Sie muss mit dem Gewissen aller Erwerbstätigen vereinbar sein, ein gutes Einkommen sichern, die berufliche Qualifikation in Wert stellen und keine zu hohen Ansprüche an die Flexibilität und die Fahrzeiten bedeuten.
#726
Sie darf nicht gegen die politische und religiöse Gewissensfreiheit verstoßen.
#727
Erwerbsarbeit kann Quelle von Selbstverwirklichung sein, aber für viele beginnt Selbstverwirklichung außerhalb ihrer Arbeitsverhältnisse.
#728
Massenerwerbslosigkeit ist erzwungene Erwerbslosigkeit und muss überwunden werden.
#729
Sie ist erniedrigend für die Betroffenen, und sie schwächt die Position der Beschäftigten und der Erwerbslosen und die Durchsetzungskraft ihrer Gewerkschaften gegenüber dem Kapital.
#730
Sie verursacht großen finanziellen Druck auf den Sozialstaat.
#731
Das führt unter anderem dazu, dass soziale Aufgaben wie Pflege oder Betreuung von Alten, Kranken oder Kindern verstärkt in den unbezahlten 36 Gute Arbeit, soziale Sicherheit und Gerechtigkeit privaten Bereich verlagert werden.
#732
In der Konsequenz bedeutet das vielfach einen Verlust an Professionalisierung und insbesondere für Frauen verstärkte zeitliche und psychische Belastung.
#733
Die Massenerwerbslosigkeit schwächt zudem alle politischen Bestrebungen für eine soziale und ökologische Gestaltung der Produktionsund Lebensweise.
#734
Jeder und jede hat das Recht auf Arbeit und das Recht, konkrete Arbeitsangebote abzulehnen, ohne Sperrzeiten oder Sanktionen fürchten zu müssen.
#735
Zwang zur Erwerbsarbeit lehnen wir ab.
#736
DIE LINKE will gute Arbeit statt ungesicherter, prekärer und unterbezahlter Beschäftigung.
#737
Deshalb soll jede Erwerbstätigkeit sozial versichert sein.
#738
Wir kämpfen dagegen, dass reguläre Beschäftigung durch Leiharbeit, Scheinselbstständigkeit, Endlospraktikaschleifen oder Minijobs ersetzt wird.
#739
Unabhängig von Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus muss gelten: Gleiches Entgelt und gleiche soziale Standards für gleiche und gleichwertige Arbeit.
#740
Schluss mit Armutslöhnen und Lohndumping.
#741
Die Enteignung der Beschäftigten muss gestoppt werden.
#742
Deshalb fordern wir einen gesetzlichen Mindestlohn in existenzsichernder Höhe.
#743
Dieser Mindestlohn soll mindestens 60 Prozent des nationalen Durchschnittslohns betragen.
#744
Tarifverträge müssen leichter als bisher für allgemeinverbindlich erklärt werden können.
#745
ffentliche Aufträge dürfen nur an Unternehmen vergeben werden, die die Tarifverträge und Schwerbehindertenquote einhalten, Mindestlöhne zahlen und soziale und ökologische Kriterien beachten.
#746
Tarifflucht muss bekämpft werden.
#747
Das Entsendegesetz muss künftig für sämtliche Branchen vorschreiben, dass für alle Anbieter die Standards des Ortes gelten, an dem die Arbeit geleistet wird.
#748
Leiharbeit muss verboten werden.
#749
Der Kündigungsschutz muss verbessert und Befristungen müssen gesetzlich eng eingeschränkt werden.
#750
Inklusive Arbeitsverhältnisse für Menschen mit Behinderungen sind zu fördern.
#751
Auch Werkstattbeschäftigte brauchen Löhne und Gehälter, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.


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