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SPD - Hamburger Programm
Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#106
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Das Tempo der Innovationen steigt und die Vielfalt der Beschäftigungsformen nimmt zu.
#107Qualifikation und Wissen werden immer wichtiger.
#108Neue kreative Berufe entstehen.
#109Das traditionelle Normalarbeitsverhältnis – unbefristet und mit geregelten Arbeitszeiten – verliert an Bedeutung.
#110Das Arbeitsleben vieler Menschen ist von einem Wechsel zwischen abhängiger Beschäftigung, Nichterwerbstätigkeit, Phasen der Familienarbeit und Selbstständigkeit bestimmt.
#111Diese Veränderungen, nicht selten als Zwang erlebt, können Menschen überfordern und ängstigen.
#112Viele fürchten, abgehängt, vernachlässigt oder gar vergessen zu werden, auch von der Politik.
#113Wer gering qualifiziert oder nicht mehr jung ist, wird oft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.
#114Frauen haben selbst mit den besten Bildungsabschlüssen noch längst nicht den gleichen Zugang zu beruflichem Aufstieg und zu existenzsichernder Arbeit.
#115Wer Arbeit hat, sieht seine Lebensqualität häufig durch steigenden Druck, härtere Konkurrenz und die Anforderung bedroht, immer verfügbar zu sein.
#116Nach dem Zweiten Weltkrieg haben Sozialdemokratie, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Bundesrepublik große Fortschritte erstritten.
#117Nie zuvor konnten so viele Menschen am kulturellen, sozialen und politischen Leben teilnehmen.
#118Die soziale Absicherung hat ein hohes Niveau erreicht.
#119Der ungezügelte globale Kapitalismus gefährdet diese Erfolge.
#120Armut nimmt wieder zu und die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich weiter, auch in Deutschland.
#121Nicht jede und jeder kann durch eigene Arbeit den eigenen Lebensunterhalt bestreiten.
#122Dies gilt besonders für viele Menschen in den neuen Bundesländern.
#123Viele Einwandererfamilien und Alleinerziehende haben hart zu kämpfen, wenn ihre Kinder eine Chance bekommen sollen.
#124Manche leben schon in dritter Generation von Sozialhilfe.
#125Armsein vererbt sich nicht zuletzt deshalb, weil in Deutschland stärker als anderswo die Bildung von der Herkunft bestimmt wird.
#126Sozialer Aufstieg ist noch immer nicht für alle gleichermaßen erreichbar.
#127Auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern ist unsere Gesellschaft weit vorangekommen.
#128Doch die alte Rollenverteilung ist noch immer nicht überwunden.
#129Rechtliche Gleichheit bedeutet noch keine Gleichstellung.
#130Gerade in Berufs- und Arbeitswelt bestehen alte Benachteiligungen fort.
#131Immer noch ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz überwiegend ein Problem der Mütter, verdienen Frauen weniger als Männer, verlieren Frauen leichter ihre Arbeitsplätze und sind häufiger von Armut bedroht.
#132Die Lebenserwartung in Deutschland steigt.
#133Das ist ein großes Geschenk: Länger leben zu können, bedeutet mehr Zeit für Aktivität, Bildung und Genüsse, die lange zurückstehen mussten.
#134Auf der anderen Seite werden mehr Menschen in hohem Alter, zumal wenn sie allein leben, auf die Hilfe der Gesellschaft angewiesen sein.
#135Gleichzeitig erfüllen sich weniger junge Männer und Frauen ihren Kinderwunsch.
#136Dies führt zu Veränderungen in vielen Bereichen des Alltagslebens, von der Arbeitswelt bis zu den Sozialsystemen, es verändert insgesamt die Atmosphäre unserer Gesellschaft.
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