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SPD - Hamburger Programm
Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#120
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Armut nimmt wieder zu und die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich weiter, auch in Deutschland.
#121Nicht jede und jeder kann durch eigene Arbeit den eigenen Lebensunterhalt bestreiten.
#122Dies gilt besonders für viele Menschen in den neuen Bundesländern.
#123Viele Einwandererfamilien und Alleinerziehende haben hart zu kämpfen, wenn ihre Kinder eine Chance bekommen sollen.
#124Manche leben schon in dritter Generation von Sozialhilfe.
#125Armsein vererbt sich nicht zuletzt deshalb, weil in Deutschland stärker als anderswo die Bildung von der Herkunft bestimmt wird.
#126Sozialer Aufstieg ist noch immer nicht für alle gleichermaßen erreichbar.
#127Auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern ist unsere Gesellschaft weit vorangekommen.
#128Doch die alte Rollenverteilung ist noch immer nicht überwunden.
#129Rechtliche Gleichheit bedeutet noch keine Gleichstellung.
#130Gerade in Berufs- und Arbeitswelt bestehen alte Benachteiligungen fort.
#131Immer noch ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz überwiegend ein Problem der Mütter, verdienen Frauen weniger als Männer, verlieren Frauen leichter ihre Arbeitsplätze und sind häufiger von Armut bedroht.
#132Die Lebenserwartung in Deutschland steigt.
#133Das ist ein großes Geschenk: Länger leben zu können, bedeutet mehr Zeit für Aktivität, Bildung und Genüsse, die lange zurückstehen mussten.
#134Auf der anderen Seite werden mehr Menschen in hohem Alter, zumal wenn sie allein leben, auf die Hilfe der Gesellschaft angewiesen sein.
#135Gleichzeitig erfüllen sich weniger junge Männer und Frauen ihren Kinderwunsch.
#136Dies führt zu Veränderungen in vielen Bereichen des Alltagslebens, von der Arbeitswelt bis zu den Sozialsystemen, es verändert insgesamt die Atmosphäre unserer Gesellschaft.
#137Aus ganzen Regionen wandern die wenigen Jungen ab, die Alten bleiben.
#138Wer keine Region aufgeben will, muss den Menschen vor Ort helfen, für ihre Heimat Zukunftsperspektiven zu schaffen.
#139Die Globalisierung hat auch eine kulturelle Dimension.
#140Religionen und Kulturen begegnen einander mehr denn je.
#141Menschen finden heute an fast allen Orten der Welt Angehörige ihrer Kultur, Produkte aus ihrer Heimat und Medien, die ihnen den Kontakt zu ihren Herkunftsländern lebendig halten.
#142In ihren Heimatländern begegnen sie anderen Kulturen.
#143Das Fremde rückt näher, auch die Chance, es zu verstehen.
#144Wo die Angst vor dem Fremden überwiegt, wächst die Gefahr, dass aus Vorurteilen Konflikte entstehen.
#145Wo kulturelle Konflikte durch soziale Gegensätze verschärft werden, entsteht Gewalt.
#146Kulturelle Vielfalt aber ist heute ein Merkmal erfolgreicher Gesellschaften.
#147Demokratie und Politik Die Globalisierung mindert die Gestaltungsmöglichkeiten des demokratischen Nationalstaates.
#148Gleichzeitig wachsen der Politik neue Aufgaben zu.
#149Hierzu gehören der Klimaschutz, die soziale Integration von Millionen Menschen und der demographische Wandel.
#150Viele Menschen spüren den Machtverlust des Staates im globalen Zeitalter.
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