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SPD - Hamburger Programm
Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#45
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Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus wurden die Teilung unseres Landes und die politische Spaltung der Welt überwunden.
#46Seither erleben wir den tiefsten geschichtlichen Umbruch seit der industriellen Revolution.
#47Wissenschaft und Technik treiben ihn voran.
#48Dieses Jahrhundert wird entweder ein Jahrhundert des sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Fortschritts, der allen Menschen mehr Wohlfahrt, Gerechtigkeit und Demokratie eröffnet.
#49Oder es wird ein Jahrhundert erbitterter Verteilungskämpfe und entfesselter Gewalt.
#50Die heutige Lebensweise unserer industriellen Gesellschaften überfordert die ökologische Belastbarkeit der Erde spätestens dann, wenn nicht mehr sechs, sondern bald neun Milliarden Menschen so wirtschaften und konsumieren, wie wir im reichen Teil der Welt es bisher tun.
#51Auf dem Spiel stehen ein menschenwürdiges Leben, der Frieden auf der Welt und nicht zuletzt die Bewohnbarkeit unseres Planeten.
#52Ein wachsender Teil der Weltbevölkerung leidet bereits an den Folgen der Erwärmung der Erdatmosphäre, unter Wüstenbildung und Wasserknappheit.
#53Menschen aus Regionen, in denen ökologische Bedingungen zu Hunger führen, drängen immer stärker in weniger gefährdete Teile der Welt.
#54Den Klimawandel zu begrenzen und aufzuhalten, ist daher eine der zentralen Herausforderungen im 21. Jahrhundert.
#55Die Widersprüche der Globalisierung Die Welt wächst zusammen.
#56Digitalisierte Medien und andere technische Neuerungen haben die Bedeutung von Raum und Zeit revolutioniert.
#57Wir erleben zum ersten Mal in der Geschichte eine weltweite Arbeitsteilung, in die große Teile der Menschheit einbezogen sind.
#58Die Globalisierung, die Öffnung von Grenzen und von Märkten, ist das Ergebnis nicht nur von technischen Innovationen, sondern auch von politischen Entscheidungen.
#59Sie bietet die Chance, Hunger, Armut und Seuchen zu überwinden.
#60Der Welthandel bringt vielen Menschen neue Arbeit und Wohlstand.
#61Zugleich aber prägt den globalen Kapitalismus ein Mangel an Demokratie und Gerechtigkeit.
#62So steht er dem Ziel einer freien und solidarischen Welt entgegen.
#63Er verschärft alte Ungerechtigkeiten und schafft neue.
#64Deshalb kämpfen wir für eine Politik, die im eigenen Land, in Europa und in der Welt eine soziale Antwort auf den globalen Kapitalismus formuliert.
#65Der globale Kapitalismus häuft große Mengen an Kapital an, die aber nicht zwangsläufig neuen Wohlstand erzeugen.
#66Entfesselte Finanzmärkte bringen Spekulation und Erwartungen hervor, die einer nachhaltigen und langfristig ausgerichteten Wirtschaftsweise entgegenstehen.
#67Wo das einzige Ziel die schnelle und hohe Rendite ist, werden allzu oft Arbeitsplätze vernichtet und Innovationen verhindert.
#68Kapital muss der Wertschöpfung und dem Wohlstand dienen.
#69Mit der Globalisierung verschmilzt die Welt immer mehr zu einem einzigen Markt.
#70Die wirtschaftliche Macht konzentriert sich in global agierenden Unternehmen, Banken und Fonds.
#71Transnationale Unternehmen planen ihre Gewinnstrategien über alle Grenzen hinweg, sie unterlaufen demokratisch legitimierte Entscheidungen.
#72Die Nationalstaaten, selbst die größten unter ihnen, drohen zu bloßen Standorten zu werden, die um Investitionen des globalen Kapitals konkurrieren.
#73Daher müssen sich Nationalstaaten zusammenschließen und ihren Einfluss gemeinsam stärken.
#74Europa hat diesen Weg eingeschlagen.
#75Ein soziales Europa kann Vorbild auch für andere Teile der Welt werden.
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