Dokument lesen
SPD - Hamburger Programm
Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#52
Fenster schließen und zurück
Ein wachsender Teil der Weltbevölkerung leidet bereits an den Folgen der Erwärmung der Erdatmosphäre, unter Wüstenbildung und Wasserknappheit.
#53Menschen aus Regionen, in denen ökologische Bedingungen zu Hunger führen, drängen immer stärker in weniger gefährdete Teile der Welt.
#54Den Klimawandel zu begrenzen und aufzuhalten, ist daher eine der zentralen Herausforderungen im 21. Jahrhundert.
#55Die Widersprüche der Globalisierung Die Welt wächst zusammen.
#56Digitalisierte Medien und andere technische Neuerungen haben die Bedeutung von Raum und Zeit revolutioniert.
#57Wir erleben zum ersten Mal in der Geschichte eine weltweite Arbeitsteilung, in die große Teile der Menschheit einbezogen sind.
#58Die Globalisierung, die Öffnung von Grenzen und von Märkten, ist das Ergebnis nicht nur von technischen Innovationen, sondern auch von politischen Entscheidungen.
#59Sie bietet die Chance, Hunger, Armut und Seuchen zu überwinden.
#60Der Welthandel bringt vielen Menschen neue Arbeit und Wohlstand.
#61Zugleich aber prägt den globalen Kapitalismus ein Mangel an Demokratie und Gerechtigkeit.
#62So steht er dem Ziel einer freien und solidarischen Welt entgegen.
#63Er verschärft alte Ungerechtigkeiten und schafft neue.
#64Deshalb kämpfen wir für eine Politik, die im eigenen Land, in Europa und in der Welt eine soziale Antwort auf den globalen Kapitalismus formuliert.
#65Der globale Kapitalismus häuft große Mengen an Kapital an, die aber nicht zwangsläufig neuen Wohlstand erzeugen.
#66Entfesselte Finanzmärkte bringen Spekulation und Erwartungen hervor, die einer nachhaltigen und langfristig ausgerichteten Wirtschaftsweise entgegenstehen.
#67Wo das einzige Ziel die schnelle und hohe Rendite ist, werden allzu oft Arbeitsplätze vernichtet und Innovationen verhindert.
#68Kapital muss der Wertschöpfung und dem Wohlstand dienen.
#69Mit der Globalisierung verschmilzt die Welt immer mehr zu einem einzigen Markt.
#70Die wirtschaftliche Macht konzentriert sich in global agierenden Unternehmen, Banken und Fonds.
#71Transnationale Unternehmen planen ihre Gewinnstrategien über alle Grenzen hinweg, sie unterlaufen demokratisch legitimierte Entscheidungen.
#72Die Nationalstaaten, selbst die größten unter ihnen, drohen zu bloßen Standorten zu werden, die um Investitionen des globalen Kapitals konkurrieren.
#73Daher müssen sich Nationalstaaten zusammenschließen und ihren Einfluss gemeinsam stärken.
#74Europa hat diesen Weg eingeschlagen.
#75Ein soziales Europa kann Vorbild auch für andere Teile der Welt werden.
#76Nie zuvor verfügte die Welt über so viel Wissen.
#77Der technische Fortschritt hat ein ungeheures Tempo erreicht.
#78Schwere körperliche Arbeit kann ersetzt werden.
#79Wir können Krankheiten besiegen, die lange als unheilbar galten.
#80Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt.
#81Aber das Wissen und andere öffentliche Güter kommen nicht allen Menschen zugute, weil sie zur käuflichen Ware werden.
#82In vielen Ländern nimmt der Abstand zwischen Arm und Reich zu.
Fenster schließen und zurück
Anzeige: