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SPD - Hamburger Programm
Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#62
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So steht er dem Ziel einer freien und solidarischen Welt entgegen.
#63Er verschärft alte Ungerechtigkeiten und schafft neue.
#64Deshalb kämpfen wir für eine Politik, die im eigenen Land, in Europa und in der Welt eine soziale Antwort auf den globalen Kapitalismus formuliert.
#65Der globale Kapitalismus häuft große Mengen an Kapital an, die aber nicht zwangsläufig neuen Wohlstand erzeugen.
#66Entfesselte Finanzmärkte bringen Spekulation und Erwartungen hervor, die einer nachhaltigen und langfristig ausgerichteten Wirtschaftsweise entgegenstehen.
#67Wo das einzige Ziel die schnelle und hohe Rendite ist, werden allzu oft Arbeitsplätze vernichtet und Innovationen verhindert.
#68Kapital muss der Wertschöpfung und dem Wohlstand dienen.
#69Mit der Globalisierung verschmilzt die Welt immer mehr zu einem einzigen Markt.
#70Die wirtschaftliche Macht konzentriert sich in global agierenden Unternehmen, Banken und Fonds.
#71Transnationale Unternehmen planen ihre Gewinnstrategien über alle Grenzen hinweg, sie unterlaufen demokratisch legitimierte Entscheidungen.
#72Die Nationalstaaten, selbst die größten unter ihnen, drohen zu bloßen Standorten zu werden, die um Investitionen des globalen Kapitals konkurrieren.
#73Daher müssen sich Nationalstaaten zusammenschließen und ihren Einfluss gemeinsam stärken.
#74Europa hat diesen Weg eingeschlagen.
#75Ein soziales Europa kann Vorbild auch für andere Teile der Welt werden.
#76Nie zuvor verfügte die Welt über so viel Wissen.
#77Der technische Fortschritt hat ein ungeheures Tempo erreicht.
#78Schwere körperliche Arbeit kann ersetzt werden.
#79Wir können Krankheiten besiegen, die lange als unheilbar galten.
#80Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt.
#81Aber das Wissen und andere öffentliche Güter kommen nicht allen Menschen zugute, weil sie zur käuflichen Ware werden.
#82In vielen Ländern nimmt der Abstand zwischen Arm und Reich zu.
#83Weltweit schreitet die Zerstörung der Natur voran.
#84Wo Grenzen fallen, steigen die Chancen auf ein friedliches Miteinander der Völker und Kulturen.
#85Im selben Maße, wie die Welt zusammenwächst, wird sie jedoch auch verwundbarer.
#86Wir erleben, dass Staaten zerfallen, Brutstätten für Anarchie und Terrorismus entstehen, religiöse und politische Fundamentalisten die Welt willkürlich in Gut und Böse teilen.
#87Privatisierte, entstaatlichte Gewalt und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen bringen neue Gefahren hervor.
#88Das alles bedroht den Frieden.
#89Nach zwei mörderischen Weltkriegen und dem Holocaust haben die Völker Europas im 20. Jahrhundert einen Kontinent des Friedens und der offenen Grenzen geschaffen.
#90Die friedlichen Revolutionen von 1989 haben die Spaltung Europas in Ost und West überwunden.
#91Die deutsche Einheit hat Freiheit und Demokratie für unser ganzes Land gebracht.
#92Nicht nur in Deutschland, fast überall in Europa genießen die meisten Menschen Wohlstand und Lebensqualität wie nie zuvor.
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