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SPD - Hamburger Programm
Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#933
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Die Arbeitsversicherung soll berufliche Übergänge und Erwerbsunterbrechungen absichern sowie Weiterbildung in allen Lebensphasen gewährleisten.
#934Dazu werden wir ein Recht auf Weiterbildung durchsetzen.
#935Sie soll die Wahlmöglichkeiten erweitern und die Beschäftigungsfähigkeit erhalten.
#936Die Humanisierung der Arbeitswelt ist eine ständige Aufgabe.
#937Schlechte Arbeitsbedingungen und hoher Leistungsdruck gefährden die Qualität von Arbeit, aber auch die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
#938Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist weiterzuentwickeln.
#939Arbeitsbedingungen müssen sich an den Bedürfnissen einer älter werdenden Arbeitnehmerschaft orientieren.
#940Die notwendige Zuwanderung und wachsende Freizügigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern darf nicht zu Sozial- und Lohndumping führen.
#941Recht und Ordnung auf dem Arbeitsmarkt garantieren gute Arbeit.
#942Illegale Beschäftigung bekämpfen wir.
#943So sehr Flexibilität erforderlich und auch wünschenswert ist, so wenig darf sie missbraucht werden.
#944Wir wollen unbefristete und sozial versicherte Arbeitsverhältnisse stärken.
#945Wir wollen prekäre Arbeit überwinden, damit Arbeitnehmer nicht schutzlos sind.
#946Gute Arbeit schließt gesicherte Arbeitnehmerrechte ein: Die Mitbestimmung, die Betriebsverfassung, die Tarifautonomie, der Flächentarif, der Arbeits- und der Kündigungsschutz sind unverzichtbar.
#947Der vorsorgende Sozialstaat Der Sozialstaat ist eine große zivilisatorische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts.
#948Er ergänzt die bürgerlichen Freiheitsrechte durch soziale Bürgerrechte.
#949Daher gehören für uns Demokratie und Sozialstaat zusammen.
#950Der Sozialstaat hat Millionen von Menschen aus den Zwängen ihrer Her- kunft befreit, vor Härten des Marktes geschützt und ihnen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnet.
#951Er ist eine entscheidende Grundlage für die wirtschaftliche Dynamik, die unseren Wohlstand schafft.
#952Der Sozialstaat ist die organisierte Solidarität zwischen den Starken und den Schwachen, den Jungen und den Alten, den Gesunden und den Kranken, den Arbeitenden und den Arbeitslosen, den Nichtbehinderten und den Behinderten.
#953Das Fundament des Sozialstaates bilden auch in Zukunft staatlich verbürgte soziale Sicherung und Teilhabe, der einklagbare Rechtsanspruch auf Sozialleistungen sowie die Arbeitnehmerrechte.
#954Der globale Kapitalismus vertieft die Kluft zwischen Reich und Arm.
#955Auch in unserer Gesellschaft verschärfen sich die sozialen Gegensätze.
#956Einige Länder nehmen dies als Schicksal hin.
#957Erfolgreiche Sozialstaaten hingegen schützen Menschen vor Armut und ermöglichen sozialen Aufstieg.
#958Wo die Erwerbsformen flexibler und häufig auch prekärer werden, wird die zentrale Funktion des Sozialstaates noch wichtiger: Sicherheit im Wandel zu gewährleisten.
#959Angst vor dem Absturz lähmt.
#960Nur wer sich abgesichert weiß, wird Risiken eingehen.
#961Nur wer Chancen hat, wird sich anstrengen.
#962Um dieses Versprechen von Sicherheit und Aufstieg in unserer Zeit zu erneuern, entwickeln wir den Sozialstaat weiter zum vorsorgenden Sozialstaat.
#963Er bekämpft Armut und befähigt die Menschen, ihr Leben selbstbestimmt zu meistern.
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