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FDP - Wiesbadener Grundsätze
Grundsatzprogramm vom 22.04.2012 PDF
#1010
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Probleme, die sie nicht selbst in der Wirtschaft, Wissenschaft oder in bürgergesellschaftlicher Selbstorganisation lösen können, bearbeiten die Bürger in der Politik.
#1011Politik ist also die Sphäre des Bürgers und nicht des Staates.
#1012Nach liberaler Vorstellung gehört es zu den wesentlichen Aufgaben einer guten Regierung, die Freiheitsordnungen zu pflegen und auszubauen, das Machtstreben staatlicher Bürokratie zu begrenzen, den Haushalt verantwortlich zu führen und Voraussetzungen für mehr Chancen für mehr Menschen zu schaffen – beispielsweise durch die Sicherung leistungsfähiger Infrastrukturen.
#1013Regierungspolitik in unserem Sinne ist zugleich Chancenpolitik für das Individuum und Ordnungspolitik für die Gesellschaft.
#1014Für eine neue Balance zwischen Bürger und Staat Zur Bürgergesellschaft gehören Argumentation und Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit und Kooperation in Vereinigungen, Vereinen und Verbänden.
#1015Demokratische Prozesse der Verständigung und Veränderung brauchen Zeit.
#1016Dafür wollen wir Parlamente und moderne Partizipation in den Parteien stärken.
#1017Dabei wollen wir neue Technologien nutzen und unsere Anhängerschaft stärker einbinden, etwa durch Versuche mit Vorwahlmodellen.
#1018Wir Liberalen wollen bei der Einbindung von Bürgern Vorreiter sein.
#1019Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung geht vom souveränen und mündigen Bürger aus.
#1020Dabei vertrauen wir auf die Vernunft jedes Einzelnen.
#1021Die repräsentative Demokratie sollte deshalb um direktdemokratische Elemente ergänzt werden.
#1022In den Bundesländern konnten in der Vergangenheit erste Erfahrungen damit gesammelt werden.
#1023Diese Verfahren sollen ausgebaut und verbessert werden.
#1024Wir Liberalen setzen uns darüber hinaus für die Einführung von Volksbegehren und Volksentscheiden auch auf der Ebene des Bundes ein.
#1025Offene Gesellschaften sind zugleich vernetzte, komplexe Gesellschaften.
#1026Die Zuständigkeit für alle gesellschaftlichen Problemlösungen überfordert Verwaltung und Staatshaushalt.
#1027Der Staat stößt an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.
#1028Was wir brauchen, ist eine neue Arbeitsteilung zwischen Staat, Markt, Zivilgesellschaft und Bürgern.
#1029Die Regierungen stehen nun vor der großen Herausforderung, die schlechten Gewohnheiten der Gefälligkeitspolitik zu beenden, die Staatskassen zu entschulden und die Souveränität der Bürger zu stärken.
#1030Dies können wir nur in Verständigung mit den Bürgern erreichen und dabei führungsstarke Reformfähigkeit unter Beweis stellen.
#1031Verantwortung für die Freiheit Die Herrschaft des Rechts, politische Mitwirkung bei der Entscheidungsfindung und wirksame Regierung brauchen heute eine neue Balance.
#1032Damit die Stabilität der Demokratie gewahrt wird.
#1033Mit dieser Balance sichern wir demokratische Regierungsfähigkeit für die Zukunft.
#1034Das ist das Ziel liberaler Demokratiepolitik.
#1035Föderalismus heißt Einheit in Vielfalt Liberale Prinzipien für eine vertiefte Integration Europas sind Bürgersouveränität, Subsidiarität und demokratische Kontrolle.
#1036Die europäische Einigung muss konsequent der Freiheit der europäischen Bürger dienen.
#1037Wir wollen den lebendigen Föderalismus auf allen Ebenen zwischen Kommunen und Bund um föderative Elemente in Europa ergänzen.
#1038Gleichzeitig wollen wir das Vertrauen der Bürger in die europäische Einigung fördern.
#1039Dazu ist eine intensivere demokratische Kontrolle durch die Parlamente ebenso nötig wie eine Stärkung der kommunalen und stadtregionalen Ebenen.
#1040Eine Stärkung des Föderalismus in Deutschland braucht aber auch transparentere Entscheidungswege und klare Verantwortlichkeiten.
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