Dokument lesen
FDP - Wiesbadener Grundsätze
Grundsatzprogramm vom 22.04.2012 PDF
#511
Fenster schließen und zurück
Dabei muss die Schonung der natürlichen Lebensgrundlagen noch stärker zum wirtschaftlichen Eigeninteresse werden.
#512Aus diesem Grund wollen wir die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen so setzen, dass Knappheiten über den Preis zum Ausdruck kommen und die Menschen auf diese Weise zu mehr Ressourceneffizienz motiviert werden.
#513Der Markt setzt Knappheitssignale effizient um – doch dazu müssen diese Signale auch gegeben werden.
#514Wenn Güter keinen Preis haben, können Märkte nicht effizient funktionieren und ökologische Kosten werden infolgedessen zwischen Weltregionen und Generationen umverteilt.
#515Liberale Ordnungspolitik muss daher der Nachfrage kommender Generationen, langfristigen ökologischen Risiken und unmittelbaren Verantwortung für die Freiheit externen Effekten einen Preis geben.
#516Es muss das Verursacherprinzip gelten, und wo es möglich ist, sind Eigentumsrechte zu definieren.
#517Die Abwendung von Gefahren erfolgt durch das Ordnungsrecht.
#518Belastungsgrenzen müssen vorrangig durch Mengen steuernde Marktinstrumente wirksam umgesetzt werden, wie zum Beispiel den Emissionshandel.
#519Auf diesem Weg wird aus der Verbrauchsökonomie die Effizienzökonomie.
#520Wachstum braucht Generationengerechtigkeit Liberale messen ihre Freiheit auch an der Freiheit nachfolgender Generationen.
#521Eine dynamische und offene Gesellschaft hält auch ihre Zukunft offen.
#522Es steht uns nicht zu, die Freiheit unserer Nachkommen durch unumkehrbares Handeln einzuschränken.
#523Wir leben heute vielfach über unsere Verhältnisse: finanziell, aber auch ökologisch.
#524Wenn wir heute auf Kosten künftiger Generationen leben, hinterlassen wir ihnen denkbar schlechte Startchancen.
#525Wer zum Beispiel in zerstörten Lebensräumen lebt, unter schlechter Bildung leidet und die Schulden der Vorfahren abtragen muss, kann seine Potenziale nicht frei entfalten.
#526Das liberale Verständnis von nachhaltiger Entwicklung gründet sich auf klare Wertentscheidungen: Wir sind der Generationengerechtigkeit und der globalen Verantwortung verpflichtet.
#527Künftige Generationen sollen gleiche Chancen auf Freiheit haben wie die Menschen heute.
#528Aus liberaler Sicht sichert nachhaltige Entwicklung nicht nur die Chancen auf ein menschenwürdiges Leben für immer mehr Menschen langfristig und global – sie weitet sie auch aus.
#529Dazu gehört die Teilhabe am Reichtum der Umwelt, am sozialen Miteinander und an der Wirtschaft.
#530Die FDP hat stets die Ausweitung des Prinzips nachhaltigen Wirtschaftens auch im Hinblick auf die Staatsfinanzen und Sozialsysteme vorangetrieben.
#531Liberale streben eine ausgeglichene Bilanz zwischen den Generatio- nen an.
#532Das ist für uns eine wesentliche Richtschnur nachhaltiger Politik.
#533Um hier Transparenz zu schaffen, muss eine Generationenbilanzierung eingeführt werden, die auch in der Gesetzesfolgenabschätzung genutzt wird.
#534Nachhaltige Entwicklung in Verantwortung für die Freiheit Nachhaltige Entwicklung ist nur in und durch Freiheit möglich.
#535Wo Freiheit wächst, ist nachhaltige Entwicklung erfolgreich.
#536Wo Freiheit eingeschränkt wird, kann sich keine nachhaltige Entwicklung vollziehen.
#537Nachhaltigkeit hat für Liberale nichts mit Askese zu tun.
#538Auch die Menschen von heute haben ein Recht auf ein gutes Leben.
#539Wir können und sollen die Welt nicht konservieren.
#540Aber wir müssen unser Handeln vor der Umwelt und der Nachwelt verantworten.
#541Nachhaltige Entwicklung in der lernenden Gesellschaft verstehen wir als eine „zweite Aufklärung“ der Menschen über die langfristigen negativen wie positiven Folgen unseres eigenen Handelns.
Fenster schließen und zurück
Anzeige: