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FDP - Wiesbadener Grundsätze
Grundsatzprogramm vom 22.04.2012 PDF
#790
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Darüber hinaus wollen wir nicht nur Erfolg und Ergebnis honorieren, sondern auch die erkennbare eigene Anstrengung.
#791Der Arbeitsmarkt steht vor einer doppelten Herausforderung: Auf der einen Seite steht der wettbewerbsfähige Sektor, der unter Fachkräftemangel leidet, und auf der anderen Seite verharrt ein abgekoppelter Bevölkerungsteil dauerhaft in Arbeitslosigkeit – schlecht qualifiziert und von Arbeit entwöhnt.
#792Angesichts einer solchen Entwicklung reicht eine gute Wirtschaftspolitik nicht aus.
#793Auch Qualifizierungsmaßnahmen stoßen im abgekoppelten Sektor an ihre Grenzen.
#794Deshalb gehören zum ermutigenden Sozialstaat auch auf bestimmte Zielgruppen begrenzte Arbeitsmarktinstrumente, die, falls nötig, auch dauerhaft gleichberechtigte Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt sichern.
#795Sie belohnen so Anstrengung, statt andauernd zu alimentieren.
#796Erneuerter Gesellschaftsvertrag zwischen den Generationen Der demographische Wandel verändert die Grundlagen unseres Gesellschaftsvertrags, wie er in sozialen Sicherungssystemen und der Finanzierung von Infrastrukturen zum Ausdruck kommt.
#797Liberale sehen aber nicht nur die Nachteile der demographischen Entwicklung, sondern auch ihre Chancen.
#798Für jeden Einzelnen ergeben sich in diesem Prozess neue Freiheitsräume und ein Zugewinn an Lebenszeit.
#799Das macht einen neuen Blick auf das Alter und das Altern erforderlich.
#800Die „neuen Alten“ sind heute geistig und körperlich länger fit.
#801Sie wollen und sollen sich aktiv einbringen.
#802Wir engagieren uns daher gegen jede Form der Altersdiskriminierung.
#803Verantwortung für die Freiheit Gleichzeitig erfordert die Schrumpfung und Alterung unserer Gesellschaft Veränderungen – in der Fläche des ländlichen Raumes ebenso wie in den Ballungszentren: Infrastruktur wird sich nicht überall in der Form finanzieren und erhalten lassen, wie wir dies gewohnt sind.
#804Städte und ihre Infrastrukturen müssen entsprechend den Bedürfnissen älterer Menschen weiterentwickelt werden.
#805Es müssen zudem endlich überfällige Entscheidungen getroffen werden, die unsere sozialen Sicherungssysteme fair und zukunftssicher gestalten.
#806Nicht generationengerecht finanzierte soziale Sicherungssysteme können wir uns nicht länger leisten.
#807Die Balance von Selbstvorsorge und Solidarität muss an den Lebenschancen von Alten und Jungen neu ausgerichtet werden.
#808Jede Generation hat in Zukunft verstärkt kapitalgedeckte Eigenvorsorge zu betreiben.
#809Die Risiken der Finanzmärkte, der Inflation und der demographischen Veränderung müssen durch eine jeweils abgestimmte Kombination von Vorsorgeformen begrenzt werden.
#810Gesundheit und Pflege im demographischen Wandel Liberale Gesundheitspolitik orientiert sich am Patienten.
#811Jeder Bürger ist für seine Gesundheit zunächst selbst verantwortlich.
#812Die Versichertengemeinschaft übt Solidarität für die großen Gesundheitsrisiken, die der Einzelne nicht tragen kann.
#813In einer älter werdenden Gesellschaft wird die Prävention im Gesundheitswesen immer dringlicher.
#814Erfolgreiche Prävention kann die Gesundheit und damit auch Lebensqualität der Menschen verbessern.
#815Sie ist also eine Investition in die Zukunft.
#816Entscheidend ist dabei, Anreize am Präventionsergebnis auszurichten.
#817Vorsorge ist vorrangig eine persönliche Aufgabe.
#818Dabei sind Bewegung und Sport, der das körperliche und seelische Leistungsvermögen steigert, aber auch Engagement und Teilhabe an der eigenen Lebenswelt wichtige Faktoren des persönlichen Wohlergehens.
#819Eine alternde Gesellschaft muss dafür in der Stadtplanung, im ländlichen Raum und im Bauwesen neue Wege gehen, Begegnungen ohne Barrieren zu ermöglichen.
#820Freie Wahl des Arztes, des Krankenhauses, der Krankenversicherung und der Therapie bleiben Merkmale eines freiheitlichen Gesundheitssystems.
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