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FDP - Wiesbadener Grundsätze
Grundsatzprogramm vom 22.04.2012 PDF
#794
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Deshalb gehören zum ermutigenden Sozialstaat auch auf bestimmte Zielgruppen begrenzte Arbeitsmarktinstrumente, die, falls nötig, auch dauerhaft gleichberechtigte Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt sichern.
#795Sie belohnen so Anstrengung, statt andauernd zu alimentieren.
#796Erneuerter Gesellschaftsvertrag zwischen den Generationen Der demographische Wandel verändert die Grundlagen unseres Gesellschaftsvertrags, wie er in sozialen Sicherungssystemen und der Finanzierung von Infrastrukturen zum Ausdruck kommt.
#797Liberale sehen aber nicht nur die Nachteile der demographischen Entwicklung, sondern auch ihre Chancen.
#798Für jeden Einzelnen ergeben sich in diesem Prozess neue Freiheitsräume und ein Zugewinn an Lebenszeit.
#799Das macht einen neuen Blick auf das Alter und das Altern erforderlich.
#800Die „neuen Alten“ sind heute geistig und körperlich länger fit.
#801Sie wollen und sollen sich aktiv einbringen.
#802Wir engagieren uns daher gegen jede Form der Altersdiskriminierung.
#803Verantwortung für die Freiheit Gleichzeitig erfordert die Schrumpfung und Alterung unserer Gesellschaft Veränderungen – in der Fläche des ländlichen Raumes ebenso wie in den Ballungszentren: Infrastruktur wird sich nicht überall in der Form finanzieren und erhalten lassen, wie wir dies gewohnt sind.
#804Städte und ihre Infrastrukturen müssen entsprechend den Bedürfnissen älterer Menschen weiterentwickelt werden.
#805Es müssen zudem endlich überfällige Entscheidungen getroffen werden, die unsere sozialen Sicherungssysteme fair und zukunftssicher gestalten.
#806Nicht generationengerecht finanzierte soziale Sicherungssysteme können wir uns nicht länger leisten.
#807Die Balance von Selbstvorsorge und Solidarität muss an den Lebenschancen von Alten und Jungen neu ausgerichtet werden.
#808Jede Generation hat in Zukunft verstärkt kapitalgedeckte Eigenvorsorge zu betreiben.
#809Die Risiken der Finanzmärkte, der Inflation und der demographischen Veränderung müssen durch eine jeweils abgestimmte Kombination von Vorsorgeformen begrenzt werden.
#810Gesundheit und Pflege im demographischen Wandel Liberale Gesundheitspolitik orientiert sich am Patienten.
#811Jeder Bürger ist für seine Gesundheit zunächst selbst verantwortlich.
#812Die Versichertengemeinschaft übt Solidarität für die großen Gesundheitsrisiken, die der Einzelne nicht tragen kann.
#813In einer älter werdenden Gesellschaft wird die Prävention im Gesundheitswesen immer dringlicher.
#814Erfolgreiche Prävention kann die Gesundheit und damit auch Lebensqualität der Menschen verbessern.
#815Sie ist also eine Investition in die Zukunft.
#816Entscheidend ist dabei, Anreize am Präventionsergebnis auszurichten.
#817Vorsorge ist vorrangig eine persönliche Aufgabe.
#818Dabei sind Bewegung und Sport, der das körperliche und seelische Leistungsvermögen steigert, aber auch Engagement und Teilhabe an der eigenen Lebenswelt wichtige Faktoren des persönlichen Wohlergehens.
#819Eine alternde Gesellschaft muss dafür in der Stadtplanung, im ländlichen Raum und im Bauwesen neue Wege gehen, Begegnungen ohne Barrieren zu ermöglichen.
#820Freie Wahl des Arztes, des Krankenhauses, der Krankenversicherung und der Therapie bleiben Merkmale eines freiheitlichen Gesundheitssystems.
#821Im demographischen Wandel machen die Sicherstellung der wohnortnahen Versorgung in der Fläche und damit die Gewährleistung des Zugangs zur qualifizierten Medizin auch neue Versorgungsformen wie Telemedizin und mobile Angebote erforderlich.
#822Wir werden mehr für die gesundheitliche und pflegerische Versorgung vorsorgen müssen.
#823Auch der medizinische Fortschritt hat seinen Preis.
#824Wir werden das nur bezahlen können, wenn wir unser Gesundheitssystem im Wettbewerb zwischen den Anbietern effizient ausgestalten und den Menschen mehr Entscheidungsfreiheiten über ihren Versicherungsschutz und mehr Wahlmöglichkeiten im Gesundheitswesen geben.
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