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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#1143
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Die Öffnung eines breiten Berufsspektrums auch für Mädchen muss weiter vorangetrieben werden.
#1144Die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt gerade für junge Frauen und Männer einen ernst zu nehmenden Hinderungsgrund für ihre Karrieren dar.
#1145Es fehlt in Deutschland an kultureller Akzeptanz und sozialer Unterstützung für erwerbstätige junge Mütter und Väter.
#1146Je mehr beide Bereiche für beide Geschlechter offen bleiben, desto bessere Chancen haben junge Menschen in einer veränderten Welt.
#1147Geschlechtergerecht: Leben in Gleichberechtigung Die Veränderungen im Geschlechterverhältnis prägen unsere Gesellschaft.
#1148Frauen haben sich erkämpft, dass ihre Beteiligung am Erwerbsleben inzwischen selbstverständlich ist, auch wenn sie in Leitungspositionen viel zu gering vertreten sind.
#1149Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer und haben geringere Aufstiegschancen.
#1150Die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt einen ernst zu nehmenden Hinderungsgrund für Karrieren dar.
#1151Erziehungsarbeit als wichtige gesellschaftliche Aufgabe benötigt mehr Anerkennung.
#1152Erziehungszeiten wirken insbesondere für Frauen zunehmend als Job-Killer.
#1153Wir wollen die Nachteile ausgleichen, die durch Kindererziehung entstehen.
#1154Zugleich nimmt die Vielfalt unterschiedlicher Lebensformen zu.
#1155Die klassische Kleinfamilie wird seltener und die Scheidungsraten steigen.
#1156Neue Lebensgemeinschaften sind entstanden.
#1157Auch die Zahl der Single-Haushalte nimmt zu.
#1158Wir unterstützen die unterschiedlichen Formen solidarischen und partnerschaftlichen Zusammenlebens und würdigen deren soziale Integrationsleistung.
#1159Wir wollen Frauen und Männern den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnen.
#1160Das heißt auch, dass wir uns gegen Tendenzen in den ostdeutschen Bundesländern wenden, die Arbeits- 79 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN losenstatistik durch Verdrängung der Frauen aus dem Arbeitsmarkt zu schönen.
#1161Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern in der Wirtschaft verlangt auch das Verbot jeder Form von Diskriminierung und eine Politik der Frauenförderung, die der Staat im eigenen Bereich, aber auch in der Wirtschaft insgesamt verfolgt.
#1162Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer ist ebenso eine Frage der Gerechtigkeit wie der ökonomischen Dynamik.
#1163Erziehungsarbeit als gleichwertige gesellschaftliche Aufgabe benötigt mehr finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung.
#1164Wir wollen die Erziehungszeiten für Frauen und Männer gleichermaßen attraktiv gestalten.
#1165Unsere Politik fördert daher familienfreundliche Arbeitszeiten, betriebsnahe Kinderbetreuungsangebote, Wiedereinstiegsangebote für Eltern nach der Kinderphase wie auch eine Steuerpolitik, die der Beschäftigungsrealität von Frauen gerecht wird.
#1166Nur Betriebe, die Frauen fördern und Geschlechtergerechtigkeit praktizieren, werden in Zukunft erfolgreich wirtschaften.
#1167Ein Leben in Gleichberechtigung ist auch eine wichtige Voraussetzung für eine moderne Familienpolitik.
#1168berall dort, wo es kulturell akzeptiert und selbstverständlich ist, dass Frauen beruflich engagiert sind, werden die Kinder- und Familienwünsche in einem größeren Umfange realisiert.
#1169Je stärker erwerbstätige Mütter dagegen unter Rechtfertigungsdruck geraten, umso eher verzichten sie auf Kinder.
#1170Es fehlt in Deutschland an kultureller Akzeptanz und sozialer Unterstützung für erwerbstätige Mütter und familienorientierte Männer.
#1171Je mehr beide Bereiche für beide Geschlechter offen stehen, desto bessere Chancen haben Kinder und Familien in einer veränderten Welt.
#1172Versichertengerecht: Sozialversicherungssysteme umbauen Die sozialen Sicherungssysteme zukunftstauglich zu machen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
#1173Daher sollen alle Einkommensarten an ihrer Finanzierung beteiligt werden.
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