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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#1151
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Erziehungsarbeit als wichtige gesellschaftliche Aufgabe benötigt mehr Anerkennung.
#1152Erziehungszeiten wirken insbesondere für Frauen zunehmend als Job-Killer.
#1153Wir wollen die Nachteile ausgleichen, die durch Kindererziehung entstehen.
#1154Zugleich nimmt die Vielfalt unterschiedlicher Lebensformen zu.
#1155Die klassische Kleinfamilie wird seltener und die Scheidungsraten steigen.
#1156Neue Lebensgemeinschaften sind entstanden.
#1157Auch die Zahl der Single-Haushalte nimmt zu.
#1158Wir unterstützen die unterschiedlichen Formen solidarischen und partnerschaftlichen Zusammenlebens und würdigen deren soziale Integrationsleistung.
#1159Wir wollen Frauen und Männern den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnen.
#1160Das heißt auch, dass wir uns gegen Tendenzen in den ostdeutschen Bundesländern wenden, die Arbeits- 79 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN losenstatistik durch Verdrängung der Frauen aus dem Arbeitsmarkt zu schönen.
#1161Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern in der Wirtschaft verlangt auch das Verbot jeder Form von Diskriminierung und eine Politik der Frauenförderung, die der Staat im eigenen Bereich, aber auch in der Wirtschaft insgesamt verfolgt.
#1162Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer ist ebenso eine Frage der Gerechtigkeit wie der ökonomischen Dynamik.
#1163Erziehungsarbeit als gleichwertige gesellschaftliche Aufgabe benötigt mehr finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung.
#1164Wir wollen die Erziehungszeiten für Frauen und Männer gleichermaßen attraktiv gestalten.
#1165Unsere Politik fördert daher familienfreundliche Arbeitszeiten, betriebsnahe Kinderbetreuungsangebote, Wiedereinstiegsangebote für Eltern nach der Kinderphase wie auch eine Steuerpolitik, die der Beschäftigungsrealität von Frauen gerecht wird.
#1166Nur Betriebe, die Frauen fördern und Geschlechtergerechtigkeit praktizieren, werden in Zukunft erfolgreich wirtschaften.
#1167Ein Leben in Gleichberechtigung ist auch eine wichtige Voraussetzung für eine moderne Familienpolitik.
#1168berall dort, wo es kulturell akzeptiert und selbstverständlich ist, dass Frauen beruflich engagiert sind, werden die Kinder- und Familienwünsche in einem größeren Umfange realisiert.
#1169Je stärker erwerbstätige Mütter dagegen unter Rechtfertigungsdruck geraten, umso eher verzichten sie auf Kinder.
#1170Es fehlt in Deutschland an kultureller Akzeptanz und sozialer Unterstützung für erwerbstätige Mütter und familienorientierte Männer.
#1171Je mehr beide Bereiche für beide Geschlechter offen stehen, desto bessere Chancen haben Kinder und Familien in einer veränderten Welt.
#1172Versichertengerecht: Sozialversicherungssysteme umbauen Die sozialen Sicherungssysteme zukunftstauglich zu machen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
#1173Daher sollen alle Einkommensarten an ihrer Finanzierung beteiligt werden.
#1174Die Beteiligung von Vermögenden und Unternehmen an der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme und an der Schaffung eines öffentlichen, gemeinnützigen Sektors ist ein notwendiger Beitrag zur Solidargemeinschaft.
#1175Die Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit ist ein Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gebot der sozialen Gerechtigkeit, das allen zugute kommt.
#1176Gerade deshalb ist es wichtig durch Reformen der Sicherungssysteme eine breite Akzeptanz für die Solidargemeinschaft der Zukunft zu festigen.
#1177Sozialversicherungssysteme brauchen eine breite Finanzierung und eine belastbare Solidargemeinschaft, zu der auch die Stärkeren, die Gesunden, die Jungen und die Erwerbstätigen sich bekennen.
#1178Nur so ist die notwendige verlässliche soziale Sicherheit für alle Lebenslagen finanzierbar und für alle eine Selbstverständlichkeit und kein Almosen.
#1179Eine Sicherheit, zu der alle beitragen – alle nach ihrer Leistungsfähigkeit – und auf die alle einen Anspruch haben.
#1180Wir streben beitragsfinanzierte moderne Bürgerversicherungen für Krankheit, Alter und Pflege an.
#1181Unser Ziel ist es dabei, die Beitragsbasis zu verbreitern, steuerliche Zuschüsse in die Sozialkassen auf Dauer zu minimieren und lediglich die allgemeine soziale Grundsicherung durch Steuermittel zu finanzieren.
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