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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#1319
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Dazu gehört für uns das generationsübergreifende Zusammenleben als eine wichtige Grundlage der Verbesserung des Verständnisses von Jung und Alt, sowie „Neue Wohnformen“ wie Haus- oder Siedlungsgemeinschaften, die den individuellen Le- 89 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bensbedürfnissen älterer Menschen eher gerecht werden als traditionelle Großeinrichtungen.
#1320Politik muss die Belange älterer Menschen unterschiedlicher kultureller Herkünfte einbeziehen.
#1321Rentenversicherung.
#1322Der veränderte Altersaufbau der Gesellschaft führt dazu, dass die Frage der Generationengerechtigkeit besonders für die Altersvorsorge neu gestellt werden muss.
#1323Nur eine Kombination aus gesetzlicher Rentenversicherung und privater Vorsorge kann Beitragsstabilität und gleichzeitig eine Altersversorgung gewährleisten, die den Lebensstandard sichert.
#1324Langfristig ist die gesetzliche Rentenversicherung für alle Berufsgruppen und Einkommensarten in Form einer Bürgerversicherung zu entwickeln.
#1325Die Grundsicherung für Seniorinnen und Senioren kann in ein solches System integriert werden.
#1326Pflegeabsicherung Voraussetzung für eine menschenwürdige Pflege ist die Sicherung der Selbstbestimmung, der Grundrechte und die Förderung der vorhandenen individuellen Ressourcen.
#1327Noch immer wird zu oft über ältere und hilfebedürftige Menschen verfügt, werden ihre Menschenrechte missachtet bis zu Gewaltakten.
#1328Eine der wesentlichen Ursachen ist im vielerorts drückenden Pflege- und Personalnotstand zu suchen, der zu Überforderung von Pflegekräften und Angehörigen führt.
#1329Qualifizierung, Beratung und Begleitung müssen dem entgegenwirken.
#1330Für eine menschlichere Versorgung ist eine umfassende Erhebung der krank machenden Umstände, die Beseitigung des Personal- und Pflegenotstandes und individuellere Schulung des Personals und der Angehörigen dringend notwendig.
#1331Wir wollen neue, auf die individuellen Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen zielende Angebotsformen und Versorgungsstrukturen unterstützen.
#1332Der Pflegebegriff muss unter Einbeziehung der ganzheitlichen Pflege erweitert werden.
#1333Die Vielfalt unterschiedlicher Formen der Pflege ist weiterzuentwickeln und stärker miteinander zu verzahnen – professionelle mit ehrenamtlichen Angeboten sowie der Pflege durch Angehörige.
#1334In der häuslichen Pflege wie auch in der professionellen Pflegearbeit sind überwiegend Frauen tätig.
#1335Ihre Arbeitsbedingungen müssen entscheidend verbessert werden.
#1336Ein gemeinsames Berufsbild „Pflege“ durch die Einbeziehung ver- Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schiedener Berufsfelder und Qualifikationen ist ein entscheidender Schritt.
#1337Die Finanzierungsgrundlage für die Pflege muss deutlich erweitert werden, damit sie den Anforderungen einer menschenwürdigen Pflege gerecht werden kann.
#1338Denn Pflege ist mehr als die Versorgung der körperlichen Grundbedürfnisse.
#1339Auch durch eine bessere Verknüpfung der Pflegeversicherung mit anderen gesetzlichen Leistungsbereichen wollen wir die notwendigen Mittel zur Sicherung der Rehabilitation, Behandlung, Pflege und sozialen Begleitung – auch zu Hause – besser absichern.
#1340Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Aufbruch in die Wissensgesellschaft bedeutet für uns, allen Menschen die soziale, kulturelle und ökonomische Teilhabe an einer sich rasch wandelnden Gesellschaft zu ermöglichen.
#1341Bildung ist mehr als instrumentelles, auf Verwertung gerichtetes Wissen.
#1342Sie ist ein Schlüssel für die Entfaltung der Persönlichkeit und die kritische Auseinandersetzung mit der Welt.
#1343Mit dem Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft vollzieht sich ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel.
#1344Er erfasst Arbeitswelt und Beruf, das gesellschaftliche Leben, die politische Kultur und damit die Möglichkeiten politischer Teilhabe.
#1345Er ist begleitet von rasanten Veränderungen der Informations- und Kommunikationsverhältnisse.
#1346Wissensbestände wachsen, gleichzeitig werden die „Verfallszeiten” des Wissens immer kürzer.
#1347Je nach Bildungsvoraussetzungen und sozialem Status erfahren Menschen diesen Wandel stärker als Chance oder als Bedrohung überkommener Sicherheiten.
#1348Wissen ist zur entscheidenden Produktivkraft moderner Ökonomien geworden.
#1349Es ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts.
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