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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#1345
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Er ist begleitet von rasanten Veränderungen der Informations- und Kommunikationsverhältnisse.
#1346Wissensbestände wachsen, gleichzeitig werden die „Verfallszeiten” des Wissens immer kürzer.
#1347Je nach Bildungsvoraussetzungen und sozialem Status erfahren Menschen diesen Wandel stärker als Chance oder als Bedrohung überkommener Sicherheiten.
#1348Wissen ist zur entscheidenden Produktivkraft moderner Ökonomien geworden.
#1349Es ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts.
#1350Neues Wissen zu produzieren und dafür verbindliche Regeln und Grenzen festzulegen, ist das eine.
#1351Das andere ist der Zugriff auf vorhandenes Wissen.
#1352Moderne Gesellschaften sind für beides auf eine hoch differenzierte, leistungsfähige Infrastruktur angewiesen.
#1353Dafür müssen neue Wege des Zusammenspiels von staatlichem und privatem Engagement gefunden werden.
#1354Denn der private Sektor profitiert mehr denn je von den öffentlichen Vorleistungen bei der Produktion und Vermittlung von Wissen.
#1355Das gilt für Unternehmen wie für die Individuen.
#1356In einer dynamischen, auf Dienstleistungen orientierten Wirtschaft werden die Arbeitsverhältnisse differenzierter.
#1357An die Stelle von autoritären Strukturen können prozessorientierte, dezentrale und flexible Abläufe in Betrieben und Verwaltung treten.
#1358Bildung, Forschung und Entwicklung erhalten eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung der Volkswirtschaft.
#1359Mit dem Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft verschieben sich die Grenzen zwischen Erwerbstätigen und Lernenden.
#1360Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN In der Arbeitsgesellschaft der Zukunft werden die Wissensarbeiter die prägende Rolle spielen.
#1361Damit ist ein tiefgreifender Wandel in der Arbeitsorganisation und den Arbeitsbeziehungen verbunden.
#1362Die Arbeitswelt wird differenzierter und individualisiert sich.
#1363Die alten Arrangements zwischen Unternehmensverbänden, Gewerkschaften und Staat werden ausgehöhlt und ergänzt durch neue Kooperationsformen.
#1364Damit verbunden sind auch wachsender Leistungsdruck und biografische Unsicherheit.
#1365Auf der anderen Seite setzt die neue Wissensökonomie aber verstärkt auf die Bereitschaft der Menschen zu Kommunikation, Engagement, Kreativität und kollektiver erfinderischer Tätigkeit, auf Werte also, die durch Vereinzelung gefährdet werden.
#1366Von großer Tragweite ist auch der Zusammenhang von Wissensgesellschaft und demografischer Entwicklung in den hochindustrialisierten Gesellschaften.
#1367Die Menschen in der Bundesrepublik werden im Durchschnitt immer älter, auf ihr Wissen und ihre Lernfähigkeit kann aber in Zukunft nicht verzichtet werden.
#1368Lernen wird in allen Lebensabschnitten wichtiger.
#1369Lebensbegleitendes Lernen ist die große Chance, um an der rasanten Entwicklung teilhaben zu können.
#1370Lebensbegleitendes Lernen wird zu einem Schlüssel für die Innovationsfähigkeit der Wissensgesellschaft.
#1371Grundorientierung unserer Politik in der Wissensgesellschaft Selbstbestimmung in der Wissensgesellschaft.
#1372Die Wissensgesellschaft eröffnet eine gesellschaftliche Perspektive, die entscheidend auf den Willen der Menschen zu Selbstbestimmung, Selbststeuerung und Selbstorganisation setzt.
#1373Wissen ist die Voraussetzung für vernünftiges Handeln und eröffnet die Möglichkeit, „etwas in Gang zu setzen“.
#1374Die Verarbeitung von Eindrücken, Informationen, Ideen, Normen und Wertvorstellungen macht Wissen aus.
#1375Ständiges Lernen wird zu einer wesentlichen Voraussetzung, um im Beruf, als Staatsbürger, als Konsument, in der Familie – wo auch immer – bestehen zu können.
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