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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#1468
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Die Evaluierung von öffentlich geförderten Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen sollte zur Selbstverständlichkeit werden.
#1469Lehrpläne und Didaktik müssen auf geschlechtsspezifische Bevorzugung und Benachteiligung hin überprüft werden.
#1470Dies gilt insbesondere für naturwissenschaftliche Fächer.
#1471Wir wollen, dass eine Erziehung zum Frieden als fester Bestandteil in allen Bildungseinrichtungen verankert wird.
#1472Bildungsauftrag des Kindergartens Wir betonen den Bildungsauftrag des Kindergartens und wollen ihn stärken.
#1473Vorschulische Bildung leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Chancenausgleich.
#1474Kinder haben ein Recht 99 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN darauf, in ihrer natürlichen Neugier unterstützt zu werden.
#1475Es geht nicht um ein Vorziehen der Schule, sondern um das Schaffen einer anregenden Lernumgebung, in der Kinder entdecken, etwas ausprobieren, selbständig tätig sein können.
#1476Kindergärten, die nur als Betreuungseinrichtungen verstanden werden, nehmen die Lernwünsche und -interessen der Kinder nicht ernst.
#1477Interkulturelles Lernen, das Interesse an und der Respekt vor anderen kulturellen Traditionen, muss im Kindergarten beginnen.
#1478Bildungspolitik in der Einwanderungsgesellschaft Integration von MigrantInnen und deren demokratische Teilhabe an der Gesellschaft kann nur erfolgreich sein, wenn sie stärker in Bildung, Aus- und Weiterbildung einbezogen werden.
#1479Bildung ist gerade für MigrantInnen der Schlüssel für beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Integration.
#1480Dafür braucht es eine Umstellung unserer Bildungseinrichtungen – vom Kindergarten bis zur Hochschule – auf interkulturelles Lernen.
#1481Das erfordert auch die stärkere Repräsentanz von MigrantInnen unter den Lehrenden.
#1482Insbesondere in den frühen Stufen ist die Erlangung von Sprachkompetenz und die Förderung der deutschen Sprache elementar für den späteren Schulerfolg.
#1483Zugang zum Lebensbegleitenden Lernen In einer lernenden Gesellschaft gestaltet der Mensch seine Bildungsbiografie individuell.
#1484Grundsätzlich werden Lernzeiten anders als heute auf die Biografie verteilt sein.
#1485Die Zeit der Erstausbildung wird kürzer, während die Bedeutung der Weiterbildung in späteren Lebensphasen steigt.
#1486Um diese unterschiedlichen Bildungszeiten besser als heute miteinander verknüpfen zu können, treten wir für eine bessere Verzahnung der Erst- und Weiterbildung sowie für eine bessere Durchlässigkeit zwischen den Bildungseinrichtungen ein.
#1487Auch die Berufsausbildung muss sich den veränderten Bedingungen sich ständig wandelnder Anforderungen und Berufsbilder stellen.
#1488Daher soll sich die berufliche Bildung zukünftig als „Baukastensystem“ aufbauen, dessen Elemente sowohl in der ersten Phase beruflicher Grundbildung als auch in der Weiterbildungsphase absolviert werden können und bis hin zur Meisterprüfung neu organisiert werden.
#1489Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Die berufliche Erstausbildung muss sich, damit sie Nachhaltigkeit hat, auf Kernqualifikationen konzentrieren.
#1490Das heißt, sie hat sicherzustellen, dass berufliche und berufsübergreifende Kompetenzen gemeinsam die Grundlage schaffen, um sich im Beruf selbständig zurechtzufinden, die Tätigkeiten und ihre Folgen gesellschaftlich zu reflektieren, das erworbene Wissen zu transferieren und ständig zu aktualisieren.
#1491Es ist Aufgabe der Betriebe, Spezifizierungen vorzunehmen für die konkrete betriebliche Alltagspraxis.
#1492Im Interesse der Auszubildenden und ihres Rechts auf Lebensbegleitendes Lernen soll es künftig die Möglichkeit geben, berufliche Kompetenzen auch über einen längeren Zeitraum, von Arbeitsphasen unterbrochen, so zu erwerben, dass sie zu gegebener Zeit zu abschlussbezogenen beruflichen Qualifikationen gebündelt werden können.
#1493Hierzu müssen berufliche Erstausbildung und Weiterbildung sorgfältig aufeinander abgestimmt werden.
#1494Hochschulen in der Wissensgesellschaft Der Stellenwert von Hochschulen steigt in der Wissensgesellschaft.
#1495Sie sind der Ort, an dem kreativ und interdisziplinär geforscht und gelehrt und ohne einseitige Verwertungsorientierung nachgedacht wird.
#1496Dazu wollen wir den Hochschulen die notwendigen Freiräume gewähren, ihre internationale Ausrichtung befördern und vor allem den Gestaltungsspielraum der Studierenden und WissenschaftlerInnen stärken.
#1497Autonomie, Profilbildung und Experimentierfreude sind für uns Wesenszüge der neuen Hochschulen.
#1498Forschung und Lehre an Hochschulen steht immer in einem internationalen Kontext.
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