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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#504
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Verkehrslärm wollen wir deutlich spürbar vermindern, weil er sich in Städten und Siedlungen, im Umkreis von Flughäfen und entlang hoch belasteter Verkehrsachsen immer mehr zur Volkskrankheit Nummer eins entwickelt.
#505Insbesondere die Störung der Nachtruhe führt zu Gesundheitsschäden.
#506Gesetzlicher Schutz vor Verkehrslärm muss nach dem Vorsorgeprinzip wirksam werden.
#507In der Umgebung von Flughäfen muss die Nachtruhe der Bevölkerung Priorität haben, weshalb wir uns für Nachtflugverbote einsetzen.
#508Auch ein Tempolimit auf außerörtlichen Straßen – wie bei den meisten unserer europäischen Nachbarn – wird kein Tabu bleiben.
#509Schlüsselprojekt Ökologisch mobil Das Rückgrat unseres Mobilitätssystems ist der Umweltverbund – zu Fuß, per Rad, mit Bus und Bahn.
#510BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN setzen im Öffentlichen Verkehr auf mehr Qualität durch geregelten Wettbewerb.
#511Auch im ländlichen Raum stärken wir regionale Angebots- und Versorgungsstrukturen und fördern erfolgversprechende Modelle mit regionalen Bahnangeboten oder flexiblen Rufbussen.
#512Um bequem und umweltverträglich zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen, zur Schule, ins Kino oder an den Urlaubsort zu gelangen, organisieren wir den mühelosen Wechsel zwischen den Verkehrsträgern.
#513Wahlfreiheit hat, wer von Tür zu Tür unterschiedliche Verkehrsangebote mit fließenden Übergängen nutzen kann, z.
#514durch elektronische Fahrgastinformation, bargeldlosen Fahrscheinverkauf und übersichtliche Verbundtarife.
#515Dazu sind der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, aber auch neue Dienstleistungsformen Voraussetzung.
#516Nicht das Besitzen, sondern das Nutzen von Autos wird Teil von Mobilitätsketten sein: Car-Sharing und Taxen in Kombination mit Bus und Bahn ersparen Parkplatzsuche und unnötigen Flächenverbrauch.
#517In den Städten und Regionen wollen wir binnen zehn Jahren den Radverkehrsanteil durch eine fahr- Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN radfreundliche Siedlungsgestaltung verdoppeln.
#518Das wird eine spürbare Steigerung der Lebensqualität in unseren Kommunen bringen.
#519Auch im Verkehr lassen sich Energieverbrauch und damit CO2 vermindern.
#520Diesen Trend wollen wir verstärken.
#521In den nächsten zehn Jahren muss der CO2-Ausstoß des Verkehrs um mindestens ein Drittel verringert werden.
#522Dazu muss die Effizienzrevolution der Fahrzeuge vorangetrieben werden.
#523Das Ein-Liter-Auto muss vom Reißbrett auf die Straße gebracht werden.
#524Parallel dazu wollen wir die Markteinführung emissionsneutraler Antriebe – Solarwasserstoff, Brennstoffzelle, Pflanzenöle – beschleunigen.
#525Dafür müssen anwendungsorientierte Forschung, steuerliche Anreize, Sanktionen und technische Zielvorgaben zusammenwirken.
#526Integrierte Verkehrsplanung heißt Beteiligung der Betroffenen.
#527Wir stehen für die Partizipation der Menschen in Planungsprozessen und Fahrgastbeiräten.
#528Die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse von Frau und Mann, Jung und Alt oder Menschen mit Behinderungen bilden dafür den gemeinsamen Bezugspunkt.
#529Der Anteil der Schiene am Güterverkehr muss rasant gesteigert werden, der Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße ist zu bekämpfen.
#530Dazu sind die Öffnung des Schienennetzes für private Güterbahnen und eine verursachergerechte Lkw-Maut auf der Straße notwendig.
#531Wir wollen den Verkehrslärm drastisch reduzieren, insbesondere während der Nacht.
#532Dazu wollen wir einen nationalen Lärmminderungsplan.
#533Wir wollen in allen Verkehrsbereichen Lärmzertifizierungen durchsetzen und lärmarme Fahrzeuge fördern, lärmintensive Fahrzeuge belasten und zurückdrängen.
#534Auch bei neuen und stärker belasteten Bahnstrecken wollen wir zusätzlichen Lärmschutz.
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