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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#37
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In Ost wie West waren Christinnen und Christen an der Entwicklung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aktiv beteiligt.
#38So haben wir zu einer eigenständigen politischen und gesellschaftlichen Perspektive zusammengefunden.
#39Unsere Grundposition heißt: Wir verbinden Ökologie, Selbstbestimmung, erweiterte Gerechtigkeit und lebendige Demokratie.
#40Mit gleicher Intensität treten wir ein für Gewaltfreiheit und Menschenrechte.
#41In ihrer Wechselbeziehung öffnen diese Grundsätze den Horizont bündnisgrüner Visionen.
#42Wir laden alle zur Mitarbeit ein, die sich diesen Zielen verpflichtet fühlen.
#43Wir wollen die Ideen, die Kritik und den Protest von Bürgerinnen und Bürgern aufnehmen, sie zu Aktivität ermutigen und ganzheitliche Konzepte entwickeln.
#44kologie heißt Nachhaltigkeit Unser Denken ist von Anfang an ökologisches Denken.
#45Wir verbinden die aufklärerische Tradition mit der durch die Ökologie neu ins Bewusstsein gedrungenen Erfahrung der Grenzen des Industrialismus.
#46Wir nehmen Abstand von unkritischem Fortschrittsglauben, sei er sozialistischer, sei er kapitalistischer Ausprägung.
#47Als Partei der Ökologie geht es uns um die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen, die durch industriellen Raubbau und überschießenden Ressourcenverbrauch gefährdet sind.
#48Bewahren können wir nicht durch ein Zurück, sondern nur indem wir die heutigen Industriegesellschaften nachhaltig verändern.
#49kologie ist eine unverzichtbare Dimension der Modernisierung unserer Gesellschaft.
#50Mit der ökologischen Erweiterung des Gesellschaftsvertrages setzen wir Bündnisgrünen der Zukunftsvergessenheit traditioneller Politik unsere Politik der Verantwortung für die künftigen Generationen und unsere Mitwelt entgegen.
#51Umweltpolitik als gesamtgesellschaftliche Politik hat mit der Nachhaltigkeit einen grünen Leitbegriff gewonnen.
#52Nachhaltigkeit bedeutet die zukunftsfähige Verbindung von ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung.
#53Dabei ist die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen unser zentrales Anliegen.
#54Produktion und Konsumtion müssen so gestaltet werden, dass sie nicht heute die Lebenschancen von morgen zerstören.
#55kologie verlangt nachhaltige Wirtschafts- und Technikpolitik.
#56Nachhaltigkeit ist kein allein national zu bewältigendes Ziel; sie verlangt internationale Kooperation.
#57Nur wenn die Wende zur Nachhaltigkeit weltweit gelingt, wird unsere Lebensweise zukunftsfähig.
#58Nachhaltigkeit meint auch die Entwicklung von Lebensstilen, die Behutsamkeit und Achtung vor dem Leben zur Grundlage haben.
#59kologisch reflektierte Lebensstile enthalten einen Zuwachs an Lebensqualität für alle.
#60Nachhaltigkeit heißt Lebensqualität für heute und morgen.
#61Selbstbestimmung verwirklicht Freiheit Wir treten ein für Emanzipation und Selbstbestimmung.
#62Vielfältige emanzipatorische Bewegungen, libertäre und liberale Traditionen prägen gemeinsam diese freiheitliche Orientierung.
#63Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Menschen eine Chance haben ihr Leben selbst zu gestalten – frei von Bevormundung.
#64Wir wissen, dass die Freiheit der Einzelnen an rechtliche und soziale Voraussetzungen gebunden ist.
#65Wir setzen uns dafür ein, dass nicht nur eine privilegierte Minderheit die Freiheit wahrnehmen kann, ihr Leben selbst zu gestalten.
#66Selbstbestimmung schließt ökologische und soziale Verantwortung ein.
#67Den Begriff der Freiheit überlassen wir nicht jenen, die ihn mit Vorliebe verengen auf reine Marktfreiheit, die Freiheit des Ellenbogens.
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