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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#521
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In den nächsten zehn Jahren muss der CO2-Ausstoß des Verkehrs um mindestens ein Drittel verringert werden.
#522Dazu muss die Effizienzrevolution der Fahrzeuge vorangetrieben werden.
#523Das Ein-Liter-Auto muss vom Reißbrett auf die Straße gebracht werden.
#524Parallel dazu wollen wir die Markteinführung emissionsneutraler Antriebe – Solarwasserstoff, Brennstoffzelle, Pflanzenöle – beschleunigen.
#525Dafür müssen anwendungsorientierte Forschung, steuerliche Anreize, Sanktionen und technische Zielvorgaben zusammenwirken.
#526Integrierte Verkehrsplanung heißt Beteiligung der Betroffenen.
#527Wir stehen für die Partizipation der Menschen in Planungsprozessen und Fahrgastbeiräten.
#528Die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse von Frau und Mann, Jung und Alt oder Menschen mit Behinderungen bilden dafür den gemeinsamen Bezugspunkt.
#529Der Anteil der Schiene am Güterverkehr muss rasant gesteigert werden, der Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße ist zu bekämpfen.
#530Dazu sind die Öffnung des Schienennetzes für private Güterbahnen und eine verursachergerechte Lkw-Maut auf der Straße notwendig.
#531Wir wollen den Verkehrslärm drastisch reduzieren, insbesondere während der Nacht.
#532Dazu wollen wir einen nationalen Lärmminderungsplan.
#533Wir wollen in allen Verkehrsbereichen Lärmzertifizierungen durchsetzen und lärmarme Fahrzeuge fördern, lärmintensive Fahrzeuge belasten und zurückdrängen.
#534Auch bei neuen und stärker belasteten Bahnstrecken wollen wir zusätzlichen Lärmschutz.
#535Für die Flughäfen müssen Nachtflugverbote durchgesetzt werden.
#536Natur- und Landschaftsschutz Für uns Bündnisgrüne haben Natur- und Landschaftsschutz eine wichtige Bedeutung.
#537Die Menschheit kultiviert die Natur und 39 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nutzt die Erde.
#538Gleichzeitig sind wir Teil der Natur und bleiben trotz aller Wissenschaft und Technik von ihr abhängig.
#539Die Vielfalt der Natur, den Reichtum ihrer Arten und die unwiederbringliche Eigenart naturnaher Landschaften schützen wir aus Respekt vor ihrem Eigenwert, aber auch weil eine intakte Umwelt für uns Menschen einen nicht in Zahlen messbaren Wert hat.
#540Die Schönheit der Natur ist unbezahlbar.
#541Wir treten daher für die Erhaltung der verbliebenen Naturräume und der traditionellen Kulturlandschaften ein.
#542Wir wollen Natur- und Landschaftsschutzgebiete möglichst großräumig vernetzen.
#543Naturschutz, sanfter Tourismus und die neue Landwirtschaft sind für uns unverzichtbare Teile einer neuen Naturschutzkonzeption.
#544Das beinhaltet auch eine Form der Wald- und Landbewirtschaftung sowie eine Fischerei, bei der die so genannte gute fachliche Praxis durch Rücksicht auf Natur- und Landschaftsschutz definiert wird.
#545Global müssen die letzten großen Naturräume, wie die Antarktis, die Weltmeere oder die verbliebenen Urwälder, durch völkerrechtlich bindende Verträge vor ökonomischer Ausbeutung und Zerstörung geschützt werden.
#546Sie gehören zum gemeinsamen, unveräußerlichen Naturerbe der Menschheit.
#547Die Rechte der indigenen Völker müssen gewahrt bleiben.
#548Es ist ein zentrales Anliegen zum Schutz der Natur und Bewahrung der natürlichen Lebensräume für künftige Generationen, der Versiegelung der Landschaft entgegenzutreten.
#549Dem Erhalt vorhandener Grünflächen in Naherholungsgebieten und innerhalb der Ballungszentren als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt, als Standort für Kulturpflanzen, für hochwertige Böden in der Land- und Forstwirtschaft und als Schutz vor Lärm muss endlich Priorität eingeräumt werden gegenüber der wachsenden Inanspruchnahme durch Umwandlung in Siedlungs- und Verkehrsfläche.
#550Der Wald ist eine unverzichtbare natürliche Ressource und ein wichtiges, vielfältiges Ökosystem.
#551Der Schutz aller Wälder, der Tropenwälder wie der heimischen Wälder, ist daher ein zentrales Ziel unserer Politik.
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