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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#784
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So genannte weiche Standortfaktoren werden vor allem für die modernen Zweige der Wirtschaft immer wichtiger.
#785Intakte Umwelt, Qualität des Bildungssystems und der Kinderbetreuung und Qualifikation der Arbeitskräfte, kulturelles Angebot, Toleranz und Weltoffenheit entscheiden heute oftmals darüber, wo wirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen wird und wo nicht.
#786Modernisierungspolitik, die diesen Zusammenhang ignoriert, kann ihre Ziele nicht erreichen.
#787Regionen, die das beachten, sind erfolgreicher.
#788Unsere Wirtschaftspolitik widmet sich in besonderer Weise kleinen und mittleren Unternehmen.
#789Der Mittelstand ist im Gegensatz zu den großen Wirtschaftselefanten in der Lage, sich schnell an neue Situationen und Herausforderungen anzupassen und flexible, menschennahe Antworten zu geben.
#790Hier wird ein Großteil der Arbeitsplätze geschaffen.
#791Produktqualität und Kundennähe finden in erster Linie im Mittelstand statt.
#792UnternehmensgründerInnen und Selbständige treiben mit innovativen Produkten und Dienstleistungen den Strukturwandel voran und schaffen neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze.
#793Wir wollen darum optimale Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer schaffen.
#794Schlüsselprojekt Neue Landwirtschaft Die Reform der Landwirtschaft ist für uns eine zentrale gesellschaftliche und politische Aufgabe.
#795Eine grüne Agrarwende ist auch ein entscheidender Beitrag zum Abbau der Produktionsüberschüsse und damit der Exportsubventionen der EU.
#796Eine ökologisch ausgerichtete, nachhaltige Landwirtschaft bietet die beste Gewähr für qualitativ gute, gesundheitlich unbedenkliche und schmackhafte Lebensmittel.
#797Wir wollen deshalb die Bewirtschaftung des Landes insgesamt stärker am Umwelt- und Tierschutz ausrichten.
#798Verbraucherinnen und Verbraucher müssen auf die Qualität und gesundheitliche Unbedenklichkeit landwirtschaftlicher Produkte vertrauen können.
#799Ohne dieses Vertrauen haben die Bäuerinnen und Bauern keine wirtschaftliche Si- Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN cherheit.
#800Gesundheitsgefährdende Stoffe wie Antibiotika und Hormone haben in Nahrungsmitteln nichts zu suchen.
#801Klare Qualitätssiegel sowie eine lückenlose Etikettierung und Kontrolle über die gesamte Lebensmittelerzeugungskette hinweg, vom Stall zur Theke, sollen Transparenz auf den ersten Blick sicherstellen.
#802Regional erzeugte Nahrungsmittel sind für uns erste Wahl.
#803Durch das Schlüsselprojekt Neue Landwirtschaft wollen wir auch den ländlichen Raum stärken.
#804Wir wollen ein Bündnis von Verbraucherschutz und Landwirtschaft entwickeln.
#805Die konventionelle Landwirtschaft muss umweltverträglicher werden.
#806Die Mittel der nationalen und der EU-Agrarförderung sollen so ausgerichtet werden, dass faire Wettbewerbsbedingungen für eine verbraucher- und umweltorientierte Qualitätsproduktion bestehen.
#807Wir wollen artgerechte Tierhaltung fördern.
#808Wir unterstützen und fördern die Kommunalisierung der Schlachthöfe, um eine Begrenzung für Schlachttiertransporte auf vier Stunden zu ermöglichen.
#809Landwirtschaft und Naturschutz haben nur gemeinsam eine Zukunft.
#810Extensive Landwirtschaft erhält die traditionellen Kulturlandschaften, die seit Jahrhunderten bewirtschaftet werden, und schützt die Artenvielfalt.
#811Umwelt- und Naturschutzleistungen der Landwirte sollen angemessen entlohnt werden.
#812Der andauernde Flächenverbrauch durch Infrastrukturmaßnahmen, Gewerbe- und Wohnbaugebiete entzieht dem Naturhaushalt wertvolle Böden und damit der Landwirtschaft, vor allem in den dichter besiedelten Regionen, zunehmend die Produktionsgrundlage.
#813Hier werden wir bündnisgrüne Umweltpolitik mit der Agrarpolitik zum beiderseitigen Nutzen verbinden, indem wir die landwirtschaftlichen Nutzflächen stärker vor nicht wieder rückgängig zu machender Zerstörung schützen und damit landwirtschaftliche Erwerbsmöglichkeiten erhalten.
#814kologischer Landbau ist zukunftsfähig, weil er Erzeugung gesunder Lebensmittel verbindet mit dem Schutz der natürlichen Ressourcen und tiergerechten Haltungsformen.
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