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GRÜNE - Berliner Programm
Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#953
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Wer auf Hilfe angewiesen ist, dem muss solidarisch geholfen werden.
#954Sie sind keine BittstellerInnen, sondern gleichberechtigte Partnerinnen und Partner mit eigenen Rechten und Pflichten.
#955Nur wer gute Startchancen bekommt und in schwierigen Situationen Hilfe von außen erfährt, kann sich seinen eigenen Weg durch die unterschiedlichen Lebenswelten erschließen.
#956Wer nicht zur Selbsthilfe fähig ist, dem muss solidarisch geholfen werden.
#957Der Sozialstaat muss bürgerschaftliche Gruppen als Kooperationspartner begreifen und fördern.
#958Hierzu gehört es, Nachbarschaften zu stärken, kleine soziale Netze zu unterstützen wie auch die Arbeit von Selbsthilfe-Initiativen, Trägern sozialer Arbeit mit sozialräumlichen Bezügen, Vereinen und gesellschaftlichen Gruppen.
#959Diese können an den lokalen und persönlichen Gegebenheiten besser anknüpfen als Angebote „von oben“.
#960In solchen Strukturen werden oft innovative soziale Angebote und Arbeitsweisen entwickelt.
#961Dabei kann unbezahlte Freiwilligenarbeit die professionelle Hilfe nicht ersetzen.
#962Lebendiges und vielfältiges bürgerschaftliches Engagement ist eine unverzichtbare Voraussetzung für eine solidarische Gesellschaft.
#963Verantwortung für sich selbst und Verantwortung für das soziale Umfeld ist wichtiger Bestandteil für eine lebendige 67 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN soziale Kultur.
#964Nur wer am gesellschaftlichen Leben teilnimmt, kann es beeinflussen.
#965Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern muss vom Staat unterstützt werden.
#966Ehrenamtliches Engagement braucht Rechte.
#967Bürgerschaftliches Engagement und Selbstverwirklichung sind keine Gegensätze.
#968Nach wie vor sind viele Menschen zu freiwilligem Engagement bereit, aber die gewünschten Formen und die Motive haben sich geändert: Die Menschen wollen sich einbringen und aktiv mitwirken, sie wollen einen Sinn erkennen und nicht zuletzt Freude und auch Spaß dabei haben.
#969Aufgabe der kommunalen Politik ist es, für moderne Menschen und veränderte Motivlagen passende Angebote und Gelegenheiten zu fördern, in denen sich Menschen selbst entfalten und gleichzeitig etwas für andere tun können.
#970In einer Zeit, in der die traditionellen Quellen der Solidarität eher schwächer werden, kommt diesen neuen Formen des sozialen und bürgerschaftlichen Engagements eine besondere Bedeutung zu.
#971Es sind diese Orte an den Wurzeln der Gesellschaft, an denen Solidarität gelernt und eingeübt werden kann.
#972Zugangsgerecht: Brücken in den Arbeitsmarkt Erwerbsarbeit ist mehr als bloßer Broterwerb.
#973Sie ist ein Mittel der Integration und für viele Menschen ein Mittel der Selbstbestätigung und persönlichen Entfaltung.
#974Lang andauernde Erwerbslosigkeit schafft Armut und isoliert die Betroffenen und ihre Familien.
#975Die jahrelange Massenerwerbslosigkeit ist unter keinen Umständen hinzunehmen.
#976Der Abbau von Arbeitslosigkeit steht deshalb ganz oben auf unserer politischen Agenda.
#977Arbeit ist mehr als die klassische Erwerbsarbeit.
#978Die ökologisch- soziale Marktwirtschaft der Zukunft muss alle Formen der Arbeit anerkennen, aufwerten und die Voraussetzungen für eine gerechte Verteilung zwischen den Geschlechtern schaffen.
#979Hausarbeit, Erziehungsarbeit, Gemeinwesenarbeit und Nachbarschaftshilfe sind die Grundlagen einer sozial gestalteten Bürgergesellschaft, ohne sie hätten auch Solidarität und soziale Netzwerke keine Chance.
#980Deshalb wollen wir Rahmenbedingungen schaffen und Instrumente entwickeln, die nicht nur die Zugangsgerechtigkeit zur Erwerbsarbeit herstellen, sondern auch Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die unterschiedlichsten Lebensformen und Kombinationen zwischen Erwerbsarbeit und Nichterwerbsarbeit ermöglichen und sozial absichern.
#981Zugangsgerechtigkeit und faire Chancen für alle, die Arbeit suchen, ist eine zentrale Aufgabe bündnisgrüner Arbeitsmarktpolitik.
#982Wir wollen integrieren statt ausgrenzen.
#983Gender Mainstreaming formuliert geschlechterdemokratische Ansprüche an Arbeit.
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