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LINKE - Programmatische Eckpunkte
Grundsatzprogramm vom 23.10.2011 PDF
#1062
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Ein Gerichtsverfahren über einen höheren Streitwert kann sich nur leisten, wer über die nötigen finanziellen Mittel verfügt.
#1063Dies muss korrigiert werden, damit alle Menschen vor Gericht gleichgestellt sind.
#1064Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gerät zunehmend in Gefahr.
#1065Die Vorstellung von gläsernen Bürgerinnen und Bürgern erschreckt uns.
#1066Das Recht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung ist für uns unverzichtbare Voraussetzung demokratischer Staatlichkeit.
#1067Der »Datenstriptease« stellt die ganze Bevölkerung unter Generalverdacht, in besonderem Maße betroffen sind sozial Benachteiligte beim Leistungsantrag und politisch aktive Linke, die einer Totalüberwachung unterworfen werden.
#1068Wir setzen uns für die Sparsamkeit bei der Erfassung von Daten, für umfassende Verfahrensrechte bei der Verarbeitung und ihre Sicherheit ein.
#1069Konkret stehen wir gegen den Aufbau von Zensurinfrastrukturen im Internet und Onlinedurchsuchungen, gegen den Ausbau von Videoüberwachung und die umfassende Speicherung von Telekommunikationsdaten.
#1070Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit Es gibt immer noch kein ausgeglichenes und gerechtes Verhältnis zwischen den Geschlechtern.
#1071Nach wie vor beeinflussen die traditionellen Rollenklischees das Leben von Frauen und Männern, beeinträchtigen ihre Lebensqualität und Chancen in der beruflichen und sozialen Entwicklung.
#1072Patriarchale Strukturen durchziehen nach wie vor alle gesellschaftlichen Bereiche.
#1073Frauen erbringen mehr als die Hälfte aller Arbeit in der Gesellschaft, insbesondere nicht entlohnte Haus-, Pflegeund Reproduktionsarbeit, aber ihre Arbeit wird weniger anerkannt, und sie werden im Bereich der Erwerbsarbeit immer noch wesentlich geringer entlohnt als die männlichen Kollegen.
#1074Entsprechend niedriger fallen ihre Sozialleistungsansprüche aus.
#1075Insbesondere die Arbeitsbedingungen, die schlechtere Bezahlung und lange Arbeitszeiten benachteiligen Frauen und verfestigen das traditionelle Geschlechterverhältnis.
#1076Folge ist, dass Frauen häufig ihre Existenz nicht selbst sichern können.
#1077konomische Abhängigkeiten begünstigen auch das Entstehen von Gewaltverhältnissen.
#1078Jede dritte Frau weltweit, jede vierte in Deutschland und Europa ist Gewalt ausgesetzt.
#1079Gewalt gegen Frauen ist ein wichtiges Mittel der Kriegsführung.
#1080Doch auch im privaten Bereich und in der Familie erleben Frauen Gewalt von Männern.
#1081Auch am Arbeitsplatz werden Frauen sexuell belästigt.
#1082Gewalt hat viele Gesichter.
#1083Verletzung des Rechts auf Selbstbestimmung, körperliche und seelische Schikane, Demütigung und Diskriminierung.
#1084Migrantinnen und in die Illegalität gezwungene Frauen sind noch häufiger Opfer von Gewalt.
#1085Deshalb will DIE LINKE Prävention ausbauen, unabhängige Frauenhäuser und Gewaltschutzeinrichtungen dauerhaft finanziell absichern.
#1086Geschlechtsspezifische Gewalt muss umfassend als Asylgrund anerkannt, Opferschutz ausgebaut werden.
#1087Das gilt nicht nur für geschlechtsspezifische Verfolgungen von staatlicher Seite, sondern auch für solche im familiären und gesellschaftlichen Bereich – etwa Zwangsheirat oder Genitalverstümmelung.
#1088Opfer von Frauenhandel müssen Bleiberecht erhalten.
#1089Sexuelle Verstümmelung und Zwangsheirat wollen wir wirksam bekämpfen.
#1090DIE LINKE weist Demokratisierung der Gesellschaft 51 die Instrumentalisierung von Frauenrechten zur Begründung von Rassismus und Kriegen zurück.
#1091DIE LINKE versteht sich als Partei mit sozialistischem und feministischem Anspruch.
#1092Wir setzen uns für ein selbstbestimmtes, solidarisches Leben ein, in dem Erwerbsarbeit, Familienarbeit, gesellschaftliches und politisches Engagement für Männer und Frauen miteinander vereinbar werden.
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