Dokument lesen
LINKE - Programmatische Eckpunkte
Grundsatzprogramm vom 23.10.2011 PDF
#321
Fenster schließen und zurück
Dies führt zu neuen Ungleichheiten unter Frauen.
#322Von wirklicher Emanzipation sind wir weit entfernt.
#323In dieser Lage reichen alle Forderungen nach Gleichstellung, nach alternativen Familienmodellen, nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht aus.
#324Mehrfachbelastung darf nicht individualisiert werden.
#325Die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat gesellschaftliche und ökonomische Ursachen.
#326Familie ist da, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, egal, ob als Lebensgemeinschaft, als Ehepaar, als Mehrgenerationenhaushalt oder in anderen Formen der Gemeinschaft.
#327Familie ist da, wo Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung, füreinander da sind.
#328Deutschland – eine Klassengesellschaft Deutschland ist eine Klassengesellschaft.
#329Die Produktion von Waren und Dienstleistungen findet überwiegend in privaten Unternehmen mit dem Ziel statt, möglichst hohe Gewinne zu erzielen.
#330Die große Mehrheit der Erwerbstätigen arbeitet als abhängig Beschäftigte.
#331Sie erhalten nur einen Teil der von ihnen geschaffenen Werte als Lohn, den Überschuss eignen sich die Kapitaleigner an.
#332Diese bestimmen über seine Verwendung, über die Investitionen und somit über die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitsund Lebensbedingungen der Beschäftigten.
#333Die wirtschaftliche und die gesellschaftliche Entwicklung werden ebenso wie das Staatshandeln und die Politik entscheidend von den Interessen des Kapitals bestimmt.
#334Die Lebensund Bildungschancen der Menschen hängen in hohem Maße von ihrer Klassenlage und sozialen Herkunft ab.
#335Die Struktur der Arbeiterklasse hat sich im Laufe der Entwicklung erheblich verändert.
#336Der Anteil der Beschäftigten in der Industrie und den großen Unternehmen sinkt, immer mehr Menschen arbeiten in Dienstleistungsbereichen und kleinen und mittleren Unternehmen.
#337Auch die Tätigkeiten und Arbeitsinhalte haben sich verändert.
#338So ist der Anteil der manuellen und körperlichen Arbeit zurückgegangen, während der Anteil der geistigen, überwachenden und planenden Tätigkeiten zugenommen hat.
#339Die Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten sind schwächer geworden.
#340Dabei haben sich zum Teil auch die Spielräume für eigenverantwortliche Tätigkeit erweitert.
#341Auch die Arbeitsverhältnisse haben sich verändert.
#342Der Anteil der regulären Vollzeitbeschäftigung geht zurück.
#343Immer mehr Arbeitsplätze werden nur noch befristet besetzt, in Leiharbeitsplätze umgewandelt oder in mehrere Minijobs aufgespaltet.
#344Der Anteil der Beschäftigten, die durch Tarifverträge geschützt sind, hat abgenommen.
#345Die Zahl der im Niedriglohnsektor Beschäftigten weitet sich aus.
#346Die prekäre Arbeit nimmt zu.
#347Auf der anderen Seite sind auch vermehrt selbstständige Tätigkeiten entstanden.
#348Dabei handelt es sich aber nicht immer um wirkliche und freiwillige Selbstständigkeit, sondern oft um erzwungene und Schein-Selbstständigkeit mit geringer Bezahlung und wirtschaftlicher Unsicherheit.
#349Krisen des Kapitalismus – Krisen der Zivilisation 19 Am schlechtesten ist die Lage der Erwerbslosen, insbesondere, wenn sie schon längere Zeit ohne Erwerbsarbeit sind und kaum noch Chancen auf gute Arbeit haben.
#350Sie sind zunehmend Armut, Repression und Ausgrenzung ausgesetzt.
#351Auch wenn die Arbeitsverhältnisse und Tätigkeiten sehr differenziert sind, so ergibt sich doch die gemeinsame Klassenlage aus dem allgemeinen Charakter der Lohnarbeit mit ihrer Abhängigkeit vom Kapital.
Fenster schließen und zurück
Anzeige: