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LINKE - Programmatische Eckpunkte
Grundsatzprogramm vom 23.10.2011 PDF
#1294
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Landwirte und Gärtner geraten immer mehr in deren Abhängigkeit.
#1295Biopatente tragen zur Verringerung der Artenvielfalt und zu einer Verarmung an Pflanzensorten und Nutztierrassen in der Landwirtschaft bei.
#1296Der züchterische Fortschritt und die Agrarforschung werden durch Biopatente zunehmend behindert.
#1297DIE LINKE bewertet die Biopatentierung als grundsätzliches Übel, weil sie die Biopiraterie fördert.
#1298Forscher und Firmen bemächtigen sich durch die Patentierung der Verfügungsrechte über Gene, die sie allenfalls entdeckt, aber eben nicht »erfunden« haben.
#1299Diese Form des »wissenschaftlichen Kolonialismus« entbehrt jeder ethischen Grundlage.
#1300Vor allem indigene Völker und Entwicklungsländer können sich kaum dagegen wehren.
#1301Das Erbgut aller Lebewesen dieses Planeten, welches seit Millionen Jahren existiert, gehört niemandem.
#1302Diese Form der Biopiraterie muss verboten werden.
#1303Patente auf Leben sind Werkzeuge der Unterdrückung und Profitsteigerung.
#1304Dies widerspricht den Grundsätzen einer demokratisch-sozialistischen Gesellschaft.
#1305Deshalb darf es keine Patente auf Leben geben.
#1306Wie erhalten wir Natur und Gesellschaft.
#1307Sozial-ökologischer Umbau DIE LINKE sieht den sozial-ökologischen Umbau in Deutschland und Europa als eines ihrer entscheidenden Ziele und als wesentliche Querschnittsaufgabe in allen Politikbereichen an.
#1308Jeder Mensch hat ein universell gleiches Recht auf einen Anteil an dem, was die Erde bietet, und eine universell gleiche Pflicht, seine Lebensgrundlage zu schützen.
#1309Die Gleichheit der Nutzungsrechte und die Gleichheit der Schutzpflichten müssen zum Leitbild des globalen Handelns werden.
#1310Die Europäische Union und Deutschland müssen international eine Vorreiterrolle einnehmen.
#1311Dabei geht es nicht nur darum, die Verpflichtungen im Rahmen der Entwicklungsziele der UNO zur Minderung von Armut, Hunger, Kindersterblichkeit, Analphabetismus, Unterentwicklung und Umweltzerstörung einzuhalten, sondern wegweisend voranzuschreiten.
#1312Dazu gehört vor allem der sozial-ökologische Umbau unserer Gesellschaft.
#1313Er ist nicht nur ökologisch geboten, sondern auch eine ethische, soziale und wirtschaftliche Notwendigkeit.
#1314Unsere heutige Produktionsund Konsumtionsweise ist nicht gerechtigkeitsfähig, auch weil sie zu unökologisch ist.
#1315Und sie ist nicht ökologiefähig, auch weil sie ungerecht ist.
#1316Das inzwischen allgemein akzeptierte Ziel einer deutlichen Reduktion von Stoffund Energieumsätzen wird nur Sozial-ökologischer Umbau 61 dann erreicht werden, wenn die Gesellschaft gleichzeitig sozialer, demokratischer und freier wird.
#1317Nur so wird die Herausbildung neuer, mit der Umwelt verträglicher Lebensweisen und eines neuen Wohlstandstyps Akzeptanz finden können.
#1318Soziale Sicherheit, verlässliche und ausreichende Einkommensund Berufsperspektiven, ein Weniger an Herrschaft bei der Arbeit und in der Gesellschaft sind die Basis für ein Mehr an zwischenmenschlichen Beziehungen, Gesundheit, Bildung, Kultur und Muße.
#1319Eine glücklichere Gesellschaft, die weniger Ressourcen verschwendet, braucht mehr Gleichheit.
#1320DIE LINKE will dabei keineswegs bestimmte Lebensweisen vorschreiben, es gibt viele ökologische Lebensstile.
#1321Entscheidend ist, dass der ökologische Fußabdruck eines jeden im global zulässigen Rahmen bleibt, also nicht mehr als etwa eine Tonne Kohlenstoffdioxid pro Jahr verursacht.
#1322Wie er entsteht, ist der individuellen Freiheit überlassen, aber nicht allein individuelle Aufgabe.
#1323Es kommt darauf an, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass ein ressourcenleichtes Leben für alle attraktiv wird.
#1324Zukunftsfähiges Wirtschaften erfordert die Reduktion des Verbrauchs fossiler Ressourcen um 90 Prozent.
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